Als “alberne Verschwörungstheorie“ hat der Investor die Kritik der Esso-Initiative an einer Informationsveranstaltung bezeichnet.

Hamburg. Als "ebenso infam wie substanzlos" und "alberne Verschwörungstheorie" hat der Investor Bayerische Hausbau die Kritik der Esso-Initiative an einer Informationsveranstaltung bezeichnet, bei der nur Teilnehmer zugelassen sind, die sich als Mieter ausweisen können. "Wir wollen durch umfassende Information dazu beitragen, Verunsicherungen zu beseitigen", erklärte Unternehmenssprecher Bernhard Taubenberger.

Die umstrittenen Esso-Häuser haben ihren Namen von der Esso-Tankstelle, die in dem Areal von Wohn- und Gewerbeimmobilien am Spielbudenplatz liegt. Seit 2009 gehört die Immobilie der Bayerischen Hausbau, die das Ensemble abreißen und neu bebauen will. Mieter und auch die Initiative wollen dagegen die Wohnungen schützen und wenden sich gegen die "Yuppisierung" des Quartiers. Nachdem der Investor Anfang Februar den Abriss verkündigte, hat er nun für den 29. März zu der Mieterversammlung eingeladen. Weil "Anwohner, Anwälte, Politiker und die Nachbarschaft draußen bleiben sollen", argwöhnt die Esso-Initiative, sollten "Verträge untergejubelt" werden, und spricht von einer Falle. Jonas Seydel von der Initiative: "Vor einem Monat haben die Investoren öffentlich behauptet, der Abriss sei beschlossen. Dabei gibt es weder eine Abrissgenehmigung, noch wurde die notwendige Änderung des Bebauungsplans beschlossen." Hier würden öffentlich falsche Tatsachen verbreitet. Seydel: "Ein transparentes und glaubwürdiges Verfahren sieht anders aus."

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Der Investor erklärt, dass bei Treffen dieser Art eine Ausweiskontrolle üblich sei. Taubenberger: "Wir wollen dabei unsere Gründe für den Abbruch der Gespräche mit der Initiative mitteilen, über das weitere Vorgehen und über die Unterstützungsangebote informieren, die wir ihnen im Falle des temporären Auszuges bei einem Abbruch und Neubau des Areals zusichern. Zudem wollen wir den Mietern ein Forum geben, uns ihre Anregungen und Wünsche mitzuteilen."

"Verwundert" äußerte sich die Münchner Firma auch über die nachträgliche Absage des FC St. Pauli für einen Saal am Millerntorstadion, der für die Info-Veranstaltung schon angemietet war.