Der Hubschrauberträger kann am Wochenende besichtigt werden. Neue Luxusyacht zur Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss geschleppt.

Hamburg. Sie kam am Freitagmorgen, drehte und beherrscht derzeit das Hafenbild an der Überseebrücke: Mit der "HMS Ocean" hat dort in unmittelbarer Nachbarschaft des Hamburger Museumsfrachters "Cap San Diego" eines der größten Schiffe der britischen Marine festgemacht. Der Hubschrauberträger ist mehr als 200 Meter lang, 400 Männer und Frauen gehören zur Crew. Platz ist aber noch einmal bei Einsätzen für bis zu 700 Soldaten von Landungstruppen.

Die "HMS Ocean" wurde 1998 in Dienst gestellt und steht in diesem Sommer vor einem sehr speziellen Einsatz. Während der Olympischen Spiele vom 27. Juli bis 12. August soll es in der Themse vor Anker gehen und dort Teil des umfangreichen Sicherheitskonzepts sein. Am Sonnabend von 12 bis 16 Uhr und am Sonntag von 10 bis 13 Uhr können Hamburger das Schiff besichtigen, am Montag soll es voraussichtlich wieder ablegen.

Ein ganz anderes Schiff ist unterdessen ebenfalls in Hamburg eingetroffen, zumindest ein Teil davon: Von Bremerhaven aus wurde der nackte, gut 822 Tonnen schwere Rumpf einer neuen Luxusyacht zur Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss geschleppt. Dort soll die mehr als 80 Meter lange Yacht "Graceful" ausgebaut werden, teilte Blohm + Voss mit. Nach der Übernahme des zivilen Schiffbaus des Unternehmens durch den Investor Star Capital Partners Ende Januar 2012 sei damit der erste Yachtauftrag in dieser Konstellation erfolgt. Der Bau von Luxusyachten ab 80 Metern Länge soll auch weiter Kerngeschäft der Hamburger Werft bleiben, die in der Vergangenheit schon die größten Megayachten der Welt abgeliefert hatte.

Wer Auftraggeber des Schiffs ist, sei vertraulich, hieß es. Branchenberichten zufolge handelt es sich um einen Russen. Mehr als 80 Millionen Euro dürfte ein solches Sportbootprojekt der XXL-Klasse kosten. In diesem Fall möglicherweise sogar noch mehr. Ursprünglich sollte der Rumpf von einer russischen Werft an Blohm + Voss geliefert werden, heißt es in Branchenkreisen. Doch beim Transport mithilfe eines Schleppers über die Nordsee lief die Konstruktion vor Norwegen auf einen Felsen und musste als Wrack aufgegeben werden.

Beim jetzt zweiten Versuch wurde der Rumpf bei der Stahlbau Nord in Bremerhaven zusammengeschweißt - von dort war der Weg deutlich kürzer und sicherer.