Hamburg. Letzter Wohnsitz der jüdischen Malerin Alma del Banco wurde sang- und klanglos dem Erdboden gleichgemacht.

Das Grundstück an der Hasenhöhe 95 ist inzwischen eingezäunt und verödet. Hier ist ein Bauprojekt geplant, dessen Umsetzung aktuell hakt. Interessanter als der noch unklare Blick in die Zukunft ist bei dieser Adresse der in die Vergangenheit. Denn hier stand bis vor Kurzem das Haus, in dem sich die bekannte Hamburger Künstlerin Alma del Banco im März 1943 das Leben genommen hatte. Del Banco war eine bedeutende Malerin der Moderne und Gründungsmitglied der Künstlervereinigung Hamburgische Sezession.

Ihre Lebensgeschichte hat die Kunsthistorikerin Friederike Weimar rekonstruiert, die auch über del Banco promovierte. Die wichtigsten Fakten: Am Weihnachtstag 1862 wurde Alma del Banco in Hamburg geboren. Sie wuchs als jüngste Tochter einer assimilierten jüdischen Familie in gut situierten Verhältnissen auf. Ihre Mutter hieß Therese del Banco; ihr Vater Eduard del Banco betrieb ein Handelsgeschäft für Rauchwaren, Borsten und Daunen. Sigmund del Banco, der ältere Bruder Alma del Bancos, baute dieses Geschäft aus und konnte nach dem frühen Tod der Eltern seinen Schwestern und sich einen großzügigen Lebensstil finanzieren.