Hamburg. Platz ist aktuell namenlos. Vier Frauennamen stehen bereits zur Auswahl. Starker Überhang an Männernamen im Straßenbild.

Die FDP im Bezirk Altona zieht mit einer ungewöhnlichen Idee in den Wahlkampf: Der Direktkandidat für Blankenese, Wolf Achim Wiegand, schlägt vor, den Blankeneser Marktplatz nach einer Frau zu benennen. Ursprünglich sei das Ganze eine grundsätzliche Überlegung gewesen, erläutert Wiegand. „Der Platz hat keinen eigenen Namen, kann nicht übers Navi gefunden werden und liegt mitten im Herzen von Blankenese“, so Wiegand, „warum soll er keinen Namen erhalten“, fragt er. Recherchen hätten zudem ergeben, dass der Platz keineswegs immer namenlos gewesen war: Einst hieß er Lornsenplatz nach dem Freiheitskämpfer Uwe Jens Lornsen.

Wiegand hatte ursprünglich die Idee, den Namen des kürzlich verstorbenen Modeschöpfer Karl Lagerfeld vorzuschlagen. Doch dann wurde er darüber informiert, dass bei Neubenennungen von Straßen und Plätzen in den Bezirken aktuell Frauen der Vorrang gegeben wird. Grund ist der starke Überhang an Männernamen im Straßenbild. Mithilfe von FDP-Urgestein Rose Pauly seien schließlich vier Namensvorschläge zustande gekommen, mit denen die FDP jetzt auch ins Rennen gehen wird: Es sind die Namen der Frauenrechtlerin Lida Gustava Heymann, der Künstlerin Ida Dehmel, der Politikerin Emilie Kiep-Altenloh und der Künstlerin Hanne Darboven. Der Vorschlag stößt in Blankenese auf ein geteiltes Echo.