Hamburg. In der Reihe Türöffner zeigt Andrea Castillo Sohre in den Tiefen des AK Altona eines der ungewöhnlichsten Gotteshäuser Hamburgs.

Was zunächst auffällt, ist ein merkwürdiges Gebilde neben dem Altonaer Krankenhaus. Es sieht von oben aus, als habe ein Riese eine Betonschraube in den Rasen gedreht, deren breites Ende herausguckt. Diese Fläche, vollgelaufen mit Regenwasser, wirkt wie ein sehr großes, verwittertes Vogelbad, es könnte aber auch ein einstmals modernes Kunstwerk sein, dessen Sinn sich nicht mehr erschließt. So oder so: Auf Patienten und Besucher muss das Ganze höchst rätselhaft wirken, und auch etliche Mitarbeiter dürften damit nicht viel anfangen können.

Wer die Lösung dieses Rätsels finden will, muss sich ein paar Treppen nach unten begeben – tief in den Keller der Klinik. Im südwestlichen Teil zwischen dem Haupthaus und einem Funktionstrakt, zweigt neben einem Fahrstuhl ein schmaler Gang ab. Besucher, die ihn einschlagen, gehen auf einer betonierten Fläche ohne Stufen weiter nach unten. Links und rechts ragen hohe Betonwände auf, das Licht wirkt etwas grell. Die Ähnlichkeit mit einer kleinen Parkhaus-Zufahrt ist nicht ganz zufällig.