Jan Haarmeyer ist Autor beim Abendblatt und wohnt seit mehr als drei Jahrzehnten in Stellingen.

Mein Lieblingsplatz

Umzingelt von Kieler Straße, Holstenkamp-Brücke und S-Bahn findet man einen Ort der Ruhe am Ziegelteich. Hier richtete 1880 der Altonaer Maurermeister Kallmorgen eine Ziegelei ein. Im Winter trägt das Eis die Schlittschuhläufer, im Sommer drehen Jogger Runden um den Teich, der bei warmem Wetter Treffpunkt für Grill-Freunde ist. Zu jeder Jahreszeit verlangen die Enten, beobachtet von Reihern, nach Futter, das sie gegen Möwen verteidigen.

Das Original

"Mit Stellingen und mir ist das wie in einer guten Ehe", sagte Peter Rickers im Februar. Es sei vielleicht nicht die schönste Braut, die er sich ausgesucht habe, aber das ändere nichts an seiner Liebe. Die währte fast ein Leben lang, seit der 77-jährige Journalist vor 50 Jahren nach Hamburg kam. Rickers hat 25 Jahre lang den "Stellinger" herausgebracht, viele Bücher über den Stadtteil geschrieben, war Vorsitzender im Bürgerhaus. Am 5. April ist Peter Rickers gestorben.

Ideal für ...

Der Stellinger ist bodenständig und macht nicht viel Aufhebens um sich. Er sucht bezahlbaren Wohnraum, was trotz Verdichtung schwieriger wird. Stellingen ist immer nah bei. Nah bei der Osterstraße mit den Cafés. Nah beim Volkspark und beim Niendorfer Gehege mit der Möglichkeit für lange Spaziergänge. In Stellingen ist es nie weit zu verkehrsreichen Kreuzungen. Den Stadtteil können sich viele noch leisten, aber er verlangt seinen Bewohnern auch einiges ab.