Hamburg. Hamburger Familie hat Tausende Follower auf Instagram. Nun sammelt sie Geld für einen kleinen Bus. Die Reaktionen: sehr gemischt.

  • Daniel und Caro aus Hamburg-Eimsbüttel haben Drillinge bekommen
  • Über die Plattform GoFundMe bitten sie um finanzielle Unterstützung für ihre kleine Familie
  • Die Reaktionen darauf sind aber bei weitem nicht nur freundlich

Dass man mit Drillingen von allem viel braucht, und das meistens in der XXL-Variante, das erleben Caro und Daniel aus Hamburg-Eimsbüttel jeden Tag. Seitdem ihre drei Jungs Hugo, Oskar und Otto im vergangenen Frühjahr auf die Welt gekommen sind, ist die Familie mittendrin in einem bunten Abenteuer, das bisweilen zur Herausforderung wird.

Ein normaler Kinderwagen? Reicht natürlich nicht. Ein Paket Windeln? Ist nach einem Tag alle. Und mit der Familie einen Ausflug mit dem Auto machen? Das wird langsam eng. Deshalb sucht die Eimsbütteler Drillingsfamilie, deren Alltag Tausende auf Instagram verfolgen, nun nach Unterstützung für ihren Traum: einen kleinen Bus, in dem alle Platz finden und sie wieder mobiler sein können.

Hamburg-Eimsbüttel: Eltern mit Drillingen starten Spendenaufruf für Auto

Über die Plattform GoFundMe haben sie nun einen Spendenaufruf gestartet. Die Idee dazu kam aus der Follower-Gemeinde im Netz, wie sie berichten. Caro und Daniel, die ihren Nachnamen für sich behalten möchten, haben lange damit gerungen, ob sie sich trauen, nach Unterstützung zu fragen. Schließlich entschieden sie sich dafür. Vor wenigen Tage ist der Spendenaufruf online gegangen. Mehr als 7000 Euro sind bereits zusammengekommen (Stand: Donnerstagmittag).

Daniel und Caro im vergangenen Sommer: Zwei Babys in der Trage, das dritte schlummert im Kinderwagen.
Daniel und Caro im vergangenen Sommer: Zwei Babys in der Trage, das dritte schlummert im Kinderwagen. © Privat | Privat

Auf ihrem Instagram-Kanal „Baaam_itsagang_triplets“ (frei übersetzt: Baaam, wir sind eine Drillings-Gang) schreibt Caro: „Wir (Daniel & Caro mit Hugo, Otto und Oskar – eine Drillingsfamilie aus Hamburg) stehen gerade vor der Herausforderung, einen passenden Bus für uns zu finden. Aktuell passen drei Babyschalen ganz knapp in unser Auto. Die Kinder fahren auf der Rückbank. Der mittlere Gurt ist mit Zentimeterarbeit anzuschnallen, und der Beifahrer (meistens Caro) sitzt sogar oft unangeschnallt bei voller Fahrt. Das Packen des Kofferraums ist schweißtreibend.“

Eimsbütteler Drillinge auf Instagram – bissige Kommentare zu Spendenaufruf

Die Resonanz? „Überwiegend positiv“, erzählen Caro und Daniel. Aber es gibt auch andere Stimmen, wie diese zum Beispiel: „Schämt euch! Die armen Kinder“, oder „Ihr habt eine künstliche Befruchtung gemacht und wusstet, dass ihr Drillinge bekommen könnt, also heult nicht rum und bettelt nach Geld“ oder „Ihr lebt doch im Luxus mit euren Stokke-Schalen, Hipster-Kaffee und der schicken Altbauwohnung etc.“.

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Caro und Daniel, 41 und 42 Jahre alt, versuchen es gelassen zu sehen – obwohl manche Kommentare „schon sehr an der Grenze“ seien. „Wer uns schon länger folgt, der weiß, dass wir die meisten Sachen geliehen haben und gebraucht kaufen“, sagt das Paar.

Hamburg-Eimsbüttel: Mutter von Drillingen möchte anderen Mut machen

Aber auch wenn es zum Teil schwerfalle, die Kommentare auszuhalten, betont Caro: „Ich finde, es ist kein Zeichen von Schwäche, um Hilfe zu fragen. Und ich möchte alle dazu ermutigen, es selber zu versuchen.“

Zudem sei es ja freiwillig. „Wer uns mag und die Sache unterstützt, kann etwas beisteuern und uns eine Freude machen. Und wer es nicht will, der muss es ja auch nicht“, sagt die 41-Jährige.