Hamburg. Im Bezirk Eimsbüttel werden am wenigsten Bäume in Hamburg nachgepflanzt. An welchen Straßen die meisten Bäume abgeholzt wurden.

Weil sie absterben oder von Pilzen befallen und daher nicht mehr standsicher sind oder Äste abfallen könnten, müssen im Bezirk Eimsbüttel jedes Jahr Straßenbäume gefällt werden. Nun hat das Bezirksamt eine vollständige Liste der bislang 130 Bäume vorgelegt, die im vergangenen Jahr weggenommen werden mussten. Es kommen fortlaufend weitere hinzu.

Es sind Bäume, bei denen die Verkehrssicherheit durch baumpflegerische Maßnahmen nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Bäume sind daher als Gefahrenbäume eingestuft und mussten abgeholzt. Die Baumstandorte bleiben, wenn für eine Neupflanzung geeignet, erhalten und sind für eine Ersatzpflanzung vorgesehen. Die nächste Pflanzung wird für die Saison Herbst/Winter 2023/24 derzeit vorbereitet.

Eimsbüttel: 130 Bäume gefällt – darunter viele Eichen und Birken

Die Liste führt insgesamt 130 gefällte Bäume auf, die vor allem zwischen September und November vergangenen Jahres entfernt werden mussten.

Aus der Liste geht hervor, dass besonders viele Eichen (12), Birken (21) und Ebereschen (12) gefällt wurden. Auffallend viele Straßenbäume mussten demnach an der Holsteiner Chaussee in Schnelsen gefällt werden: Sieben Bäume – genauer: vier Stadtbirnen, zwei Kirschen und eine Fichte – mussten wegen mangelnder Vitalität entfernt werden.

Auch am Binsbarg in Stellingen und Eidelstedt hat es viele Straßenbäume getroffen. Dort mussten auch sieben Bäume weg, darunter Feldahorn, Fichte, Birke, Eberesche und Kastanie. Ebenfalls sieben Bäume wurden am Holstenkamp in Stellingen gefällt – vor allem Traubenkirschen und Ulmen.

Eimsbüttel: Besonders stattlicher Baum fiel an der Högenstraße

An der Kieler Straße in Stellingen waren es vier und am Keltenweg in Niendorf fünf Bäume – in erster Linie Birken. Fünf Bäume sind am Schleswiger-Damm in Schnelsen verschwunden, darunter Ebereschen und Birken.

Den größten Stammumfang der gefällten Bäume hatte dabei eine Säulen-Pappel mit 370 Zentimetern an der Högenstraße im Kerngebiet Eimsbüttel. Sie hatte keine ausreichende Stand- und Bruchsicherheit mehr.

Eine Eiche mit einem Stammumfang von 356 Zentimetern musste an der Kollaustraße/Mölenwisch in Lokstedt weichen. Sie war teils bereits abgestorben. In Hamburg sind in der vergangenen Fällsaison erneut mehr Straßenbäume abgeholzt als nachgepflanzt worden. Das geht aus der Baumfällbilanz 2022/2023 des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) hervor.

Hamburg: Mehr als 816 Bäume gefällt und nur 716 Neupflanzungen

Demnach wurden bis Ende Februar in den sieben Hamburger Bezirken 816 Bäume gefällt. Dem stünden aber nur 716 geplante Nachpflanzungen gegenüber. Manchmal sind es Krankheiten, manchmal werden Bäume aber auch wegen der Mobilitätswende entfernt.

Während die Quote der geplanten Nachpflanzungen im Vergleich zu den gefällten Bäumen in den Nabu-Bilanzen der vergangenen fünf Jahre immer zwischen 65 und 75 Prozent gelegen hat, sei sie nun auf 88 Prozent gestiegen.

Eimsbüttel – hier werden besonders wenig Bäume nachgepflanzt

Die Bilanz fällt in den einzelnen Bezirken deutlich unterschiedlich aus. Während in Altona sogar mehr nachgepflanzt werden soll, als gefällt wurde, weist der Bezirk Hamburg-Nord immerhin noch eine ausgeglichene Bilanz auf.

In Eimsbüttel sollen laut Nabu bei 122 gefällten Bäumen (Stand Frühjahr 2023) nur 59 nachgepflanzt werden – also nicht einmal die Hälfte.