Hamburg. Maria Jensen (Name geändert) hat gezögert, als ein Mann an ihrer Haustür in Niendorf, ihr schnell einen Ausweis hinhielt, ihn schnell wieder einsteckte und dabei sagte, er sammle für den Zirkus Frank. Man brauche Geld, um Futter für die Tiere kaufen zu können, weil man erst am 10. März wieder auftreten werde. Ihr Ehemann hatte ein weiches Herz und gab dem Mann zehn Euro. Doch das Paar war einem Schwindler aufgesessen.
„Wir kriegen fast täglich Anrufe von Menschen, die nachfragen, ob wir wirklich Spenden an der Haustür sammeln und erstatten immer wieder Anzeigen gegen unbekannt. Wir können sonst nichts dagegen tun“, sagt Charleen Sperlich vom Zirkus Frank, der bereits in siebter Generation tätig ist. Neben den 15 Familienmitgliedern seien zehn wechselnde Artisten aktiv, „denn die Zuschauer wollen ja jedes Jahr was Neues sehen.“
Zirkus Frank: Warnung vor falschen Spendensammlern
Der Zirkus sammle niemals Spenden an der Haustür, sagt Zirkus-Chefin Sperlich, „das haben wir nicht einmal in Corona-Zeiten gemacht.“ Lediglich in einigen Geschäften seien Sammelboxen aufgestellt gewesen. Sobald die Plakate für das Gastspiel in Hamburg zu sehen sind, häuften sich diese Betrugsversuche, klagt Charleen Sperlich.
Die Unbekannten nutzen offenbar einen juristischen Graubereich, denn ein Polizeisprecher sagt: „Das bloße Bitten um Spenden an der Haustür stellt keine Straftat dar.“ Da werde die Gutgläubigkeit ausgenutzt. „Gesundes Misstrauen ist weder unhöflich noch falsch.“
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Falsche Spendensammler Nicht jeder Schwindel ist eine Straftat
Derzeit ist der Zirkus noch im Winterlager in Wittenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Vom 10. März bis 16. April 2023 gastiert der Zirkus in der City Nord. Weitere Infos unter zirkus-frank.de
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