Grundstraße

Ärger in Eimsbüttel: Markt-Parkplatz wird kostenpflichtig

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Der Marktplatz an der Grundstraße in Eimsbüttel

Der Marktplatz an der Grundstraße in Eimsbüttel

Foto: Privat

Anwohner klagen über gesperrten Marktplatz an der Grundstraße. Er soll kostenpflichtig werden, elf Jahre nach dem Eigentümerwechsel.

Hamburg.  Viele Autos, kaum Platz: Für etliche, ohnehin leidgeplagte Eimsbütteler Anwohner hat sich dieses Problem jetzt nochmals verschärft. Sie beklagen, dass der Marktplatz an der Grundstraße seit einigen Tagen abgesperrt ist. Etwa 200 bis 300 Parkplätze würden damit fehlen.

Bisher stellte die Fläche eine kostenfreie Alternative für die oftmals ermüdende Parkplatzsuche im dicht bebauten Quartier dar – zumindest an den sechs Wochentagen, an denen dort kein Wochenmarkt aufgebaut war. Immer sonnabends bieten dort 50 Händler ihre Waren an.

Anwohner aufgebracht

„Viele Personen um den Bereich sind momentan sehr aufgebracht“, sagt nun ein Anwohner, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen will. „Denn während hier Hunderte Autos von Anwohnern, Freunden und Besuchern parken konnten, ist der Marktplatz jetzt gesperrt.“ Er habe viele Autofahrer vor der Absperrung fluchen sehen. Bisher sei der ständige Wechsel von Markt- zu Parkplatz friedlich gewesen.

Tatsächlich ist der Platz schon seit 2007 in Privateigentum. „Zum Bau einer Tiefgarage“, wie es aus dem Bezirksamt Eimsbüttel heißt, wurde das Grundstück verkauft. Diese Tiefgarage existiert seit 2009, im städtebaulichen Vertrag sei festgehalten worden, drei Jahre nach Fertigstellung die Bewirtschaftung des Platzes dem Eigentümer zu überlassen. Dieser Prozess werde nun, elf Jahre nach dem Verkauf, abgeschlossen.

Bezirk zahlte 12.000 Euro jährlich

Warum es so lange gedauert habe, dazu schweigen sowohl Bezirksamt als auch Eigentümer. Notwendig sei die jetzt startende kostenpflichtige Bewirtschaftung aus Bezirkssicht schon deshalb, weil jährlich 12.000 Euro für Sicherung und Unterhalt des Platzes an den Eigentümer gezahlt werden mussten. Diese Kosten entfallen für den Bezirk erst, wenn der Parkplatz vom Eigentümer vermietet werden kann.

Deshalb soll der Platz spätestens von Mitte Juni an ein kostenpflichtiger Parkplatz mit 139 Stellflächen werden, bestätigt Gero Schröder, Miteigentümer des Grundstücks. Für die Markierungs- und Instandsetzungsarbeiten sei das Grundstück abgesperrt worden, zum Ärger der Anwohner.

Mehr als 500 Interessenten auf Warteliste

Andererseits bestehe trotz des erzwungenen Grolls ein großes Interesse an den neuen Stellplätzen, die Schröders Firma künftig für 20 bis 30 Euro pro Monat anbietet. „Auf unserer Warteliste stehen mehr als 500 Namen“, sagt Schröder. Es gebe sogar Flächen für kleine Autos wie Smarts oder überdimensionierte für große Wohnmobile.

Kostenfreies Parken über Nacht werde es dabei ebensowenig geben wie Kurzzeittickets. Beide Varianten sollten auf Forderung der Bezirkspolitik und Drängen der Anwohner geprüft werden. Doch das, teilte der Eigentümer mit, sei nur mit intensivem Personaleinsatz tagsüber möglich und deshalb wirtschaftlich nicht tragbar.

Keine Schranken geplant

Nun werde eine dauerhafte Vermietung der Stellplätze angestrebt. Eine Schrankenlösung ist nicht vorgesehen. Durch diese Regelung werde die Veranstaltung des Marktes am Sonnabend nicht beeinträchtigt. Künftige Parkplatzmieter sollten zudem wissen, dass sie ihren Stellplatz einmal in der Woche, am Markttag, räumen müssen.

( nib )

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