Niendorfer Brücke

Erneute A7-Sperrung: Warum die Arbeiten so kompliziert sind

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Oliver Schirg
Weil ein Kran nicht funktionierte, konnten nur fünf von zwölf Brückenteile eingehoben werden

Weil ein Kran nicht funktionierte, konnten nur fünf von zwölf Brückenteile eingehoben werden

Foto: Klaus Bodig / HA

Die neue A7-Brücke am Niendorfer Gehege wurde nur teilweise fertiggestellt. Wann wird ein neuer Anlauf unternommen?

Hamburg. Nach der Sperrung ist vor der Sperrung. Weil die Arbeiten für die neue A7-Brücke am Niendorfer Gehege in der vergangenen Nacht nicht fertig wurden, muss die Autobahn erneut gesperrt werden. Unklar war zunächst jedoch, wann das geschieht und ob man sich beim nächsten Mal für zwei Teilsperrungen – jeweils eine Fahrbahn pro Nacht – entscheidet.

„Das wird jetzt so schnell wie möglich mit den zuständigen Behörden besprochen“, sagte der Sprecher von Via Solutions Nord, Christian Merl, am Sonntag. Klar ist allerdings, dass man sich nicht mehrere Monate Zeit lassen kann. Wenn die alte Brücke im Herbst abgerissen wird, muss die neue einsatzbereit sein.

A7-Brücke: Probleme bei den Bauarbeiten

Zuvor hatten die Bauingenieure die Errichtung der neuen Straßenbrücke vor Fertigstellung abbrechen müssen. Bei einem der beiden Spezialkräne – mit ihrer Hilfe werde die Betonfertigteile auf die Pfeiler aufgesetzt – machte die Hydraulik schlapp.

Auf Grund der Verzögerung seien nur nur fünf der zwölf Brückenfertigteile auf die vorbereiteten Pfeiler aufgesetzt worden, sagte Merl. Die gesamte Brücke ist gut 80 Meter lang. Allerdings haben die Konstrukteure sie in zwei Abschnitte aufgeteilt, so dass ein Fertigteil lediglich eine Richtungsfahrbahn überspannen muss.

Die längere Brücke ist notwendig, weil im Zuge der Erneuerung die A7 an dieser Stelle von sechs auf acht Fahrspuren erweitert wird. Das alte Bauwerk – es verbindet das Niendorfer Gehege mit Eidelstedt – reicht aber nur für sechs Spuren.

Brücken-Errichtung wegen Staugefahr abgebrochen

Ingenieurtechnisch ist die Brücke am Niendorfer Gehege keine große Herausforderung. Kompliziert wurden die Bauarbeiten vielmehr dadurch, dass die Ingenieure lediglich elf Stunden zur Verfügung hatten. Die Behörden in Hamburg und Schleswig-Holstein ließen über eine längere Sperrung der A 7 nicht mit sich reden.

„Viele Menschen aus Bundesländern, in denen Fronleichnam gefeiert wurde, nutzten das lange Wochenende zu einem Kurzurlaub im Norden“, sagte Christian Merl. Die zu erwartenden Rückreisewelle veranlasste die Planer daher, die Arbeiten am frühen Sonntagmorgen abzubrechen und die Autobahn wie geplant nach elfstündiger Sperrung wieder frei zu geben. „Wir wollten vermeiden, dass sich kilometerlange Staus bilden“, sagte Merl.

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