Bühnenstücke, Hörspiele, Sachbücher - das war eigentlich das Metier, mit dem sich Michael Batz einen Namen als Künstler gemacht hat. Dramaturg auf Kampnagel war er, inszeniert bis heute den "Jedermann" in der Speicherstadt: ein Mann des Theaters eben.

Bekannt ist der 60-Jährige vielen Hamburgern aber vor allem als Lichtkünstler. Mit den Blue Goals zur WM 2006 schimmerte es zum ersten Mal geheimnisvoll blau in der Stadt. 2008 und 2010 gingen dann die Bilder vom Blue Port um die Welt. Im August lässt er den Hafen nun zum dritten Mal in blaues Licht tauchen.

Doch wie kommt man vom Schreiben zum Leuchten? Wann ist ihm ein Licht aufgegangen, dass man auch mit Strahlern Geschichten erzählen kann? "Schon früh", sagt Batz, der in Hannover aufgewachsen ist und in Marburg Germanistik fürs höhere Lehramt studiert hat. In der Studiobühne Marburg war er Stückeschreiber. Und weil ein Stückeschreiber bei Proben nicht viel zu tun hat, wurde ihm auch der Beleuchterjob nahegebracht. "Da habe ich gemerkt, welche Kraft Licht hat, es kann einen Schauspieler vernichten oder erstrahlen lassen", sagt Batz.

Sehr viel später experimentierte er in den 1980er-Jahren mit Licht in Hamburg, als er Texte auf die Fassade des Alsterhauses projizierte. 1999 schließlich illuminierte er die Speicherstadt - es war der eigentliche Durchbruch zum viel beachteten Lichtkünstler.