Die Tiere, auch Teichhühner genannt, sind in den Vierlanden während des ganzen Jahres in flachen Gewässern zu beobachten.

Teichrallen, auch Teichhühner genannt, gehören zu der Familie der Rallen. Sie sind weit verbreitet in Europa, Asien und Afrika. In den Vierlanden sind Teichrallen während des ganzen Jahres zu beobachten. Im Spätherbst kommen Teichhühner aus Osteuropa hinzu, die in klimatisch günstigere Gebiete weiterziehen oder hier überwintern.

Teichrallen finden in flachen Gewässern mit Röhricht am Ufer einen Lebensraum. An die Beschaffenheit des Wassers stellen sie geringe Ansprüche, und aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit eroberten sie auch Parks und Gärten mit ausreichenden Wasserflächen. Sie ernähren sich sowohl pflanzlich als auch von kleinen tierischen Lebewesen im Wasser und am Ufer.

Naturbeobachtungen: Paarbildung im Spätherbst und Winter

Ende Juli waren junge Teichrallen bereits ohne elterliche Fürsorge auf Gewässern zu beobachten. Ihr Gefieder unterscheidet sich von dem der Elterntiere: Kopf und Hals sind noch hell, es fehlt die rote Stirnzeichnung, und der Schnabel ist noch nicht rot ausgefärbt. Heimische Teichhühner beginnen bereits im Spätherbst und Winter mit der Paarbildung.

Die Initiative geht in der Regel vom Weibchen aus. Unter den Weibchen finden heftige Kämpfe statt, wenn es um ein gut genährtes Männchen geht, das für die Brut und die Revierverteidigung geeignet scheint. Männchen imponieren mit rhythmischem Picken auf die Wasseroberfläche. Ein Paar pflegt sich gegenseitig das Gefieder.

Bis zu elf Eier werden bebrütet

Das Männchen baut mehrere Nester, bis das eigentliche, tiefe Nest für das Brüten der bis zu elf Eier errichtet ist. Das Weibchen ergänzt die Nestmulde mit weichem Material. Ein weiteres Nest ist für die Jungen als Ruhe- und Schlafplatz versteckt in der Ufervegetation vorbereitet. Von April bis in den August werden zwei Bruten aufgezogen. Das Gelege wird etwa drei Wochen lang von beiden Partnern bebrütet.

Da bereits nach ersten gelegten Eiern gebrütet wird, kommt es zu unterschiedlichen Schlupfzeiten, insbesondere der letzten Küken. Das Männchen übernimmt dann die Fütterung und Führung der bereits geschlüpften, schwimmfähigen Kleinen. Nach vier Wochen haben die Jungrallen ihr dunkles Dunenkleid verloren, nach sechs Wochen entwickeln sich die Flügel und der Nachwuchs wird nicht mehr von den Eltern gefüttert.

Nach einem Jahr sind die Tiere geschlechtsreif. Bis zu diesem Alter waren die Verluste durch Beutegreifer oder Unwetter möglicherweise hoch. In Deutschland gab es Bestandsrückgänge und Arealeinbußen, sodass die Teichralle seit 2006 in der Vorwarnstufe der Roten Liste gefährdeter Arten geführt wird.