Sannmann: Gärtnerei am Ochsenwerder Norderdeich baut zum ersten Mal vier Wildkohl-Sorten an

Die Felder lichten sich. Ein paar Kohlsorten, Feldsalat und wenige Kräuter halten den Temperaturen noch stand. Sobald es aber längere Frostperioden gibt, sind auch ihre Tage gezählt. Da stellt sich die Frage, wie das regionale Gemüsesortiment erweitert werden kann, ohne dass die Heizkosten in die Höhe schießen. Thomas Sannmann fand eine Antwort auf diese Frage. Zum ersten Mal baut der Demeter-Gärtner Wildkohl auf Freilandflächen und im Gewächshaus am Ochsenwerder Norderdeich an.

Der "Rote Barbar" bringt Farbe auf den Teller

"Sazawi" nennt der 55-Jährige sein neues Sortiment: Sa nnmanns za rter Wi ldkohl. Vier Sorten bietet er an. Der "Rote Barbar" bringt mit seinen roten Blättern Farbe auf den Teller, der "Zarewitsch", der ursprünglich aus Russland stammt, liefert eine interessante Schärfe, der "Curley" ist ein Grünkohltyp und verfügt somit über die krausesten Blätter, und "Nero", ein Palmkohl toskanischen Ursprungs, macht mit seinen tiefgrünen Blättern Appetit auf das frische Gemüse. Die Blätter der vier Kohlsorten werden gemischt gebündelt und als Strauß verkauft. Der Vorteil: Es fällt keinerlei Abfall an. Alles kann verwertet werden.

Kohl ist der Schlankmacher schlechthin. Denn sein hoher Anteil an Ballaststoffen vermittelt nicht nur ein anhaltendes Sättigungsgefühl, sondern fördert auch die Verdauung und schützt so vor Darmerkrankungen. Zudem ist Kohl reich an den Vitaminen A, B, C und K. Auch die Mineralstoffe Calcium, Magnesium und Kalium sind in hohem Maße enthalten sowie die Spurenelemente Phosphor, Eisen und Mangan.

"Das Schöne am zarten Wildkohl sind nicht nur Form, Farbe und seine gesundheitsfördernde Wirkung, er lässt sich auch sehr schnell zubereiten", sagt der Gärtnermeister. "Mit einer Zwiebel und etwas Knoblauch fünf bis zehn Minuten in der Pfanne andünsten, schon hat man eine herrliche Gemüsebeilage." Wer es etwas pikanter mag, streut Schafkäse auf den Wildkohl und überbackt das Ganze im Ofen oder genießt das zarte Gemüse im Blätterteigmantel. "Wildkohl eignet sich auch hervorragend für Wokgerichte", sagt Sannmann. Selbstverständlich bereichert er auch jeden Salat oder kann zu einem grünen Smoothie püriert werden.

Am Sonnabend gibt's eine Verkostung im Hofladen

Das neue Wildkohl-Sortiment gibt es im Hofladen, kann mit dem Gemüse-Abo mitbestellt werden oder ist bei Demeter-Partnern auf den Wochenmärkten erhältlich. Am kommenden Sonnabend bietet die Gärtnerei eine Verkostung des Wildkohls im Hofladen an. Interessierte können zwischen 10 und 15 Uhr am Ochsenwerder Norderdeich 50 das Gemüse roh und unterschiedlich zubereitet probieren.