Kandidaten-Podium: Abgeordnete sehen großen Gesprächsbedarf

Vielen kritischen Fragen sahen sich beim Handwerker-Aschermittwoch Bergedorfs Spitzenkandidaten für die Wahl zur neuen Bezirksversammlung ausgesetzt. Ob Benachteiligung des Mittelstands bei der Vergabe von Gewerbeflächen, von Schlaglöchern zerfurchte Straßen oder schlecht qualifizierte Schulabgänger - die Meister aus dem Bezirk und Vertreter der Handwerkskammer bohrten nach.

Im Alt Lohbrügger Hof gestanden Politiker ein ums andere Mal Probleme ein, Lösungen ließen jedoch auf sich warten. So warnte Linksfraktionschef Stefan Jersch, wenn Hamburg nicht die Mittel für die Sanierung maroder Straßen erhöhe, laufe die Situation bald völlig aus dem Ruder. Angesichts von Kritik an den schlechten schulischen Leistungen von Azubis, an der wachsenden Zahl von Abiturienten sowie dem Streit um G8 und G9 mahnte Paul Kleszcz (SPD), nicht den verkündeten Schulfrieden zu gefährden.

Auf die Kritik, das Handwerk komme bei der Vergabe von Gewerbeflächen zu kurz und müsse höhere Anforderungen erfüllen als etwa Logistik-Konzerne, empfahl Sven Eichner (FDP), die Betriebe sollten das Bergedorfer Gewerbeflächenkonzept nutzten, frühzeitig den Kontakt zur Politik suchen.

Bernd Capeletti, Vorsitzender des Regionalausschusses, gab sich nach der Podiumsdiskussion selbstkritisch. "Wir müssen regelmäßig ins Gespräch kommen, vielleicht manche Dinge neu denken", sagte der Christdemokrat. Wenn Wunschstandorte nicht realisierbar scheinen, - warum dann nicht über attraktive Alternativen nachdenken? Capeletti: "Für einen Handwerkerhof mit Ausstellungsräumen könnte auch eine Fläche südlich der A 25 infrage kommen - etwa am Curslacker Neuen Deich hinter dem Pavillondorf."