Feuerwehr: Heimische Helfer in Dresden

Gestern schichteten sie Tausende Sandsäcke vor einer Schule und zwei Wohnblocks in einem besonders gefährdeten Bereich der Innenstadt auf. Dabei hatten die Helfer in der Nacht zum Dienstag kaum ein Auge zugekriegt. Die Mitglieder von acht freiwilligen Feuerwehren sind mit mehr als 130 weiteren Kollegen aus Hamburg nach Dresden gereist. Weitere Unterstützung leisten die Dresdner Berufsfeuerwehr, diverse Katastrophenschutzverbände und rund 1000 Helfer aus Hessen.

Gestern gegen 10 Uhr trafen die Bergedorfer Retter in Hamburgs Partnerstadt ein. Erst am Vorabend, 18.30 Uhr, waren sie über ihre Pieper alarmiert worden. "Keine zwei Stunden später stand fest, wer mitfahren konnte. Um Mitternacht ging es los", sagt Karsten Dabelstein, Bereichsführer Vierlande. 25 Feuerwehrleute aus seinem Bereich sind dabei.

Die Helfer aus Hamburg sind in der Turnhalle eines Gymnasiums untergebracht, etwa fünf Kilometer von ihrem derzeitigen Einsatzgebiet. Sie übernachten in Schlafsäcken auf Feldbetten. Das "Mobiliar" wurde mit einem Sattelschlepper der Feuerwehr transportiert. Vor der Schule stehen die elf Fahrzeuge, zudem ein Boot der FF Krauel.

"Wir arbeiten autonom", sagt Manfred Stahl, Sprecher der Feuerwehr Hamburg, der selbst vor Ort ist. Eine Versorgungswehr bereitet die Mahlzeiten für die Helfer zu.

Die Wetterbedingungen seien laut Stahl "herbstlich" mit viel Regen. Dabelstein ist trotzdem zuversichtlich: "Es sind erfahrene Feuerwehrleute im Einsatz, die Dresden nicht zum ersten Mal vor den Fluten retten wollen." Sebastian Struss, Bereichsführer Marschlande, arbeitet im Führungsstab in Dresden. "Hier ist die Elbe schon an vielen Stellen über die Ufer getreten", sagt er. Doch auch Struss ist optimistisch: "Unsere Leute sind hoch motiviert und wollen unbedingt helfen."

Die Hamburger sollen vorerst bis Freitag bleiben. Sollte sich die Situation in Dresden verschlimmern, wird ihr Einsatz länger dauern oder sie werden durch neue Kräfte ersetzt. "Die übrigen Einsatzkräfte sind in Bereitschaft. Weitere 25 Feuerwehrleute aus dem Bereich Vierlanden könnten sich bei Bedarf sofort aufmachen", sagt Dabelstein. Doch gehandelt werde nach dem Prinzip "So viele wie nötig, nicht wie möglich". Dabelstein: "Schließlich muss auch die Einsatzbereitschaft zu Hause gewährleistet sein."