Ohe. Trotz erneuter Generalabsage denkt man beim Hamburger Fußball-Verband noch nicht an die Weihnachtspause. Was die Kicker davon halten.

Am Mittwoch (6. Dezember) haben die Landesliga-Fußballer des FC Voran Ohe endlich mal wieder eine gemeinsame Trainingseinheit absolviert. Wenn man es denn so nennen möchte. „Wir waren in Curslack in der Halle und haben Padel-Tennis gespielt. Das war sehr lustig“, verrät Voran-Coach Matthias Wulff. Einen Ball hingegen haben seine Spieler schon lange nicht mehr gesehen.

Trotzdem sind sie noch nicht in der Weihnachtspause. Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) will es so. Er hat für das letzte Wochenende vor dem Heiligen Fest noch Nachholspiele angesetzt, darunter auch die Landesliga-Partie HT 16 – Voran Ohe. Die HT 16 hat wie der FC Voran einen Naturrasenplatz. Dass dort in einer Woche gespielt werden kann, glaubt niemand. „Ich habe schon mit Gökhan Iscan, dem Kapitän der HT 16, telefoniert“, erzählt Wulff. „Da wird nichts gehen.“

Der Winter setzt den Amateurfußball matt. Wie reagiert der Verband?

Somit stehen die Oher Spieler also nun vor einer unangenehmen Wahl. Sie müssen sich entweder auf ein Spiel vorbereiten, das es sowieso nicht geben wird, oder riskieren, zur Not unvorbereitet in eine dann doch plötzlich stattfindende Partie zu gehen. Im kommenden Jahr dasselbe Bild: Für den 2. Februar hat der Verband das ausgefallene Oher Heimspiel gegen Concordia II neu angesetzt. Volle zwei Wochen vor dem eigentlichen Restrundenstart. „Hat so früh im Jahr in Ohe überhaupt schon mal ein Spiel stattgefunden?“, fragt sich Wulff.

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Auf welchen Termin die Oher mit ihrer Saisonvorbereitung nach der Weihnachtspause hinsteuern sollen, wissen sie also nicht – wieder einmal. „Es wird für uns mit den Terminen wohl wieder eng werden“, fürchtet Wulff. Frank Flatau, der Spielausschuss-Vorsitzende des HFV, kennt diese Probleme. Doch er weiß, dass die Oher mit ihrem Naturrasen eher ein Einzelfall sind. „Die beiden ausgefallenen Spieltage bringen uns nicht in Schwierigkeiten“, ist Flatau überzeugt. „Wenn wir keinen Jahrhundert-Winter bekommen, haben wir kein Problem.“

Spielausschuss-Vorsitzender Frank Flautau: „Lücken im Spielplan haben sich bewährt“

In der Tat ist die Gesamtbilanz positiv. Bis runter zur Kreisliga haben alle Vereine im Hamburger Osten bereits mindestens 15 Partien absolviert, also eine halbe Saison. Die meisten sogar mehr. „Die Vereine haben sich immer beklagt, warum wir im Spielplan so viele Lücken für Nachholpartien lassen, haben gesagt, das brächte sie aus dem Rhythmus“, erinnert Flatau. „Jetzt wissen sie, warum.“ Doch einen Anlass, vorzeitig die Winterpause auszurufen, sieht er nicht: „Wenn die Temperaturen wieder auf vier, fünf Grad steigen, werden wir es den Vereinen überlassen, ob sie spielen.“