Lauenburg/Geesthacht. Die Handballerinnen der Lauenburger SV, des VfL Geesthacht und TSV Schwarzenbek spielen am Sonntag alle gleichzeitig. Warum eigentlich?

Thomas Brodeßer, Handball-Trainer der Landesliga-Frauen vom VfL Geesthacht, ist ein sportinteressierter Mensch. Auch über den Handball hinaus. „Neulich bin ich mal zum Fußballspiel SV Altengamme gegen SC Vier- und Marschlande geradelt“, erzählt er. „Super Stimmung, nette Leute, eine tolle Sache.“

Auch beim Handball-Lokalrivalen, dem Schleswig-Holstein-Ligisten Lauenburger SV, ist Brodeßer häufig zu Gast. „Genauso sehe ich viele Lauenburger Gesichter bei unseren Spielen“, erzählt er. Doch in letzter Zeit ist das immer schwieriger geworden. So wie an diesem Wochenende. Denn die Handballerinnen der Lauenburger SV, des VfL Geesthacht und des TSV Schwarzenbek tragen ihre Heimspiele alle gleichzeitig aus. Warum eigentlich?

Warum sich die Handballteams in Kreis die Zuschauer wegnehmen

Hintergrund ist eine Vorgabe des Handball-Verbands Schleswig-Holstein. Der verlangt seit vergangener Saison von seinen Vereinen, ihre Spiele fast ausschließlich sonntags auszutragen. Denn es gibt nicht mehr so viele Schiedsrichter wie in den Jahren vor der Corona-Pandemie, daher sollen die Sonnabend-Termine möglichst den Ober- und Regionalligisten vorbehalten bleiben. Nur drei Sonnabend-Termine pro Saison sind für andere Teams erlaubt.

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Arne Bahde, Teammanager der Lauenburger SV, hatte sich zunächst darüber hinweggesetzt. „Am liebsten würden wir immer am Sonnabend spielen“, macht er klar. Folglich setzte er erst einmal alle Spiele am Sonnabend an. „Schließlich hat es die SG Dithmarschen vergangene Saison genauso gemacht und war damit durchgekommen“, erläutert. Nicht so die Elbdiven. „Es kam sofort eine Rückmeldung vom Verband, wir möchten doch bitte auf den Sonntag umplanen.“

Mit Plakaten wollen die Geesthachterinnen mehr Zuschauer in die Halle locken

So haben die Elbdiven nun am Sonntag um 15 Uhr in der Hasenberg-Halle (Schulstraße) Aufsteiger HSG Nortorf zu Gast und möchten mit einem Sieg die Tabellenführung verteidigen. Exakt zur selben Zeit startet der VfL Geesthacht am Sonntag in der Landesliga in sein Heimspiel gegen den Suchsdorfer SV (15 Uhr, Neuer Krug). Und auch Geesthachts Staffelkonkurrent TSV Schwarzenbek ist dann schon beim Warmmachen. Um 16.30 Uhr ist in der Europastadt Anwurf für das Heimspiel gegen die HSG Mönkeberg-Schönkirchen (Halle Berliner Straße).

Die Geesthachterinnen wollen die Sache unterdessen offensiv angehen. „Wir drucken jetzt wieder Plakate“, verrät Brodeßer. So sollen künftig wieder mehr Zuschauer in die Halle gelockt werden.