Bergedorf/Geesthacht. Der Tabellenführer der Fußball Landesliga Hansa patzt zum zweiten Mal in Folge. Düneberger SV in Lauerstellung.

Geht dem ETSV Hamburg im Endspurt der Saison in der Fußball-Landesliga die Luft aus? Jedenfalls ließ der lange so souveräne Spitzenreiter zum zweiten Mal in Folge Punkte liegen. Nach dem 2:2 beim SV Altengamme am 1. April kamen die „Eisenbahner“ auch beim Ahrensburger TSV nicht über ein Unentschieden hinaus. „Wenn du so spielst, hast du es nicht verdient Meister zu werden“, schimpfte ein verärgerter ETSV-Trainer Jasmin Huremovic nach dem 1:1 in Ahrensburg.

Der Vorsprung des weiter ungeschlagenen Teams vom Mittleren Landweg (22 Siege in 28 Partien) auf Verfolger Düneberger SV ist somit einen Punkt geschmolzen. Beide Mannschaften haben noch zwei ausstehende Partien. Das direkte, vermeintlich vorentscheidende Duell hatte der ETSV noch klar gewonnen. Bei einem weiteren ETSV-Patzer wäre der direkte Oberliga-Aufstieg akut gefährdet.

Trotz 8:1 gegen Schlusslicht ist DSV-Trainer unzufrieden

In Ahrensburg platzte Huremovic rund 20 Minuten vor dem Ende der Kragen an der Seitenlinie und er wütete regelrecht über den Auftritt seines Teams. „Das kann nicht unser Anspruch sein“, sagte er nach dem Abpfiff. Die „Eisenbahner“ durften sich nur kurz über ihre 1:0-Halbzeitführung nach einem Tor von Jan Landau freuen (45.). Schon zwei Minuten nach dem Wechsel traf Benedikt Neumann-Schirmbeck zum 1:1. Mehr als eine gute Doppelchance durch Raffael Kamalow und Klaas Kohpeiß (Pfosten) in der 75. Minute sprang nicht mehr heraus.

War mit dem Auftritt gegen Meiendorf unzufrieden: Dünebergs Trainer Dennis Tornieporth (DSV).
War mit dem Auftritt gegen Meiendorf unzufrieden: Dünebergs Trainer Dennis Tornieporth (DSV). © BGZ/Hanno Bode | Bode

Doch auch Dennis Tornieporth, Trainer des Düneberger SV, war mit seiner Mannschaft trotz eines 8:1-Erfolgs über das punktlose Schlusslicht Meiendorfer SV (Torverhältnis 20:187) nicht zufrieden. Zweimal hatte Tornieporth leistungsbedingt schon vor der Pause gewechselt, einen dritten Tausch vollzog er in der Halbzeit. „Danach habe ich die Mannschaft selbst entscheiden lassen, wie sie weiterspielen will und bin rausgegangen“, sagte Tornieporth.

Auch der Tabellenzweite hat noch eine Aufstiegschance

Die Tore erzielten Julian Mertsch (20.), Marvin Möller (38., 71.), Mert Akkus (46., 74., 82.) sowie Corvin Behrens (80./Elfmeter, 90.+3). Meiendorfs Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 1:1 markierte der Ex-Düneberger Moyed Elghrari per Strafstoß (32.).

Selbst wenn die Düneberger den ETSV Hamburg in der Tabelle nicht mehr vom ersten Platz verdrängen sollten, besteht noch die Chance auf den Sprung in die Oberliga. Mitte Mai stehen zwei Relegationsspiele gegen den Zweitplatzierten der Landesliga Hammonia an. Derzeit wäre der Gegner der frühere Zweitligist HSV Barmbek-Uhlenhorst. Der DSV hat Rang zwei bereits sicher.

Oststeinbeker SV schöpft neue Hoffnung

Nicht mit Ruhm bekleckert hat sich der SV Altengamme im Auswärtsspiel beim SC Condor. Nach dem frühen 0:1 (Kevin Frechen, 5.) unterlief dem Vierländer Sebastian Peters ein Eigentor bei einem Klärungsversuch (0:2, 51.). Patrick Bierwagen konnte nur noch per Elfmeter zum 1:2-Endstand verkürzen (77.). Für das vorangegangene Foul hatte ein Farmsener Spieler Gelb-Rot gesehen. In der Schlussphase gelang Altengamme selbst mit zwei Mann Überzahl, nicht mehr der Ausgleich. Ein weiterer Condor-Spieler hatte nach einem groben Foulspiel glatt Rot gesehen (86.).

Einen immens wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt feierte der Oststeinbeker SV bereits am Freitag beim 1:0-Auswärtssieg über den Klub Kosova. Trainer Erdal Katik blieb aber zurückhaltend. „Wir sind weiterhin auf Schützenhilfe angewiesen“, sagte er. Aber: Der OSV hat bei seiner furiosen Aufholjagd den nächsten Schritt gemacht und den fünften Sieg aus den letzten sechs Partien geholt. Dennoch trennen die Oststeinbeker weiter zwei Punkte und das schlechtere Torverhältnis vom rettenden Ufer.

Voran Ohe kann Zünglein an der Waage sein

Einen der wenigen spielerischen Höhepunkte setzte OSV-Kapitän Dave Fehlandt, als er mit einem Lupfer den schnellen Adrian Apau freispielte und der Flügelstürmer zum Tor des Tages vollstreckte (40.). Im zweiten Durchgang begann das große Zittern. Kosova drückte auf den Ausgleich, zweimal rettete die Latte. Torwart Shahin Ahmadi parierte mehrfach stark.

Die letzten Gegner heißen Meiendorf (28. April) und Sasel II (7. Mai) – beide Clubs stehen bereits als Absteiger fest. Kosova muss noch bei Voran Ohe und Tabellenführer ETSV Hamburg ran.

Der FC Voran Ohe zeigte beim 2:4 (0:1) gegen den ASV Hamburg aber eine ganz schwache Vorstellung. Trainer Matthias Wulff kritisierte seine Mannschaft hart: „Wir haben das wirklich weggeschenkt.“ Ruben Schulze (80.) und Maxim Gassmann (90.) trafen erst spät. Für die Hausherren waren Lamin Jawla zweimal per Elfmeter (36., 56.), Christopher Mahrt (53.) und Tolga Tüter (89.) erfolgreich.