Dassendorf. Nach seiner Wadenverletzung ist der frühere HSV- und Werder-Bremen-Star zurück im Team der TuS Dassendorf. Mit ungeahnten Folgen.

Wenn eine Mannschaft einmal nicht so richtig in die Gänge kommt, spricht man gerne davon, dass sie mit angezogener Handbremse spielen würde. Im Falle von TuRa Harksheide traf dies allerdings nicht zu, obwohl der Oberliga-Aufsteiger in der Partie beim Hamburger Fußball-Meister TuS Dassendorf in 90 Minuten keine einzige nennenswerte Chance besaß. Denn Verteidiger Eprahim Asante hatte nach dem Einparken vor den Umkleidekabinen der TuS vergessen, die Feststellbremse zu ziehen.

Und weil der 24-Jährige zudem keinen Gang eingelegt, sondern auf Leerlauf gestellt hatte, rollte sein Gefährt los, während er nicht mehr drin saß. Zum Stehen kam das Auto erst, als es in einen anderen Wagen gefahren war. Das von Martin Harnik, Ex-Bundesliga-Profi, früherer österreichischer Nationalspieler, seit 2020 Torjäger der TuS Dassendorf und jetzt ganz aktuell auf der Suche nach einer Werkstatt.

Nach überstandenen Wadenproblemen ist Harnik zurück im Team

Der Aufprall von Asantes Fahrzeug verursachte eine deutlich sichtbare Beule in einer der Hintertüren des Harnikschen Familienwagens. Äußerlich nahm der dreifache Vater den Blechschaden locker zur Kenntnis. „Vielleicht hat ihn die Sache aber doch ein bisschen mehr beschäftigt“, mutmaßte Coach Thomas Hoffmann ob der durchwachsenen Leistung seines Kapitäns beim 2:0-Pflichtsieg gegen Harksheide.

Auto-Sünder Ephrahim Asante (r.) verfolgt Dassendorfs Zhi-Gin Lam.
Auto-Sünder Ephrahim Asante (r.) verfolgt Dassendorfs Zhi-Gin Lam. © Hanno Bode

Nachdem Harnik in der Vorwoche beim 0:0 auswärts gegen den HEBC wegen Wadenproblemen gefehlt hatte, stand er nun wieder in der Startelf. Aber mangels vernünftiger Anspiele kam der 35-Jährige vor 157 Zuschauern am Wendelweg kaum zur Geltung. Auch seine Teamkameraden taten sich gegen die sehr tief stehenden Nordersteder sehr schwer. Dassendorf hatte zwar gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, lief sich aber immer wieder in der vielbeinigen Gäste-Abwehr fest.

„Joker“ Kristof Kurczynski bringt Dassendorf auf die Siegerstraße

„Wir sind eben auch nicht Manchester City und spielen alle an die Wand. In der Pause haben wir uns gesagt, dass wir das Tempo hochhalten müssen, dann fallen auch die Tore. Und genau so ist es dann ja auch gekommen“, sagte Hoffmann, der die TuS gemeinsam mit Peter Martens trainiert. Das Duo bewies mit der Einwechslung von Kristof Kurczynski ein goldenes Händchen. Denn der Routinier erzielte in der 65. Minute das erlösende 1:0. Den zweiten Dassendorfer Treffer bereitete der 32-Jährige zudem mit einem perfekten Pass auf Torschütze Mattia Maggio vor (82.). Damit hatte die TuS einen weiteren sportlichen Unfall nach dem Remis beim HEBC verhindert. Ihr Kapitän Harnik konnte darüber ob des Blechschadens an seiner Karosse jedoch nur bedingt glücklich sein.

TuS Dassendorf: Gruhne (3) – Kleine (3), Muhlack (3), K. Carolus (2-3), R. Carolus (3) – Doege (3), Lam (3) ab 85. Aust (-), Strömer (2-3), Maggio (3) ab 88. Thomas (-), Zalli (3) ab 62. Kurczynski (-) – Harnik (3) ab 85. Feldpausch (-)