Ohe. In einem schwachen Fußball-Landesligaspiel liefen die Torhüter zur Höchstform auf: Ubai El Kahil bei Ohe und Yannik Jonas bei Condor.

Unter den Augen eines schwedischen Groundhoppers trat der FC Voran Ohe am Sonntag beim SC Condor in der Fußball-Landesliga an. Dabei wurden die rund 100 Zuschauer nicht gerade verwöhnt. „Ich war gestern beim Spiel des FC St. Pauli gegen den FC Midtjylland“, hatte der schwedische Groundhopper zu Beginn des Oher Spiels erläutert. „Dort gab es keine Tore. Deshalb hoffe ich heute hier auf den einen oder anderen Treffer.“ Was er nicht ahnen konnte: Es sollte zum zweiten Mal an diesem Wochenende eine Nullnummer auf ihn warten.

Denn weder der FC Voran Ohe noch der SC Condor konnten den Ball im Tor unterbringen. Am nächsten dran war Condors Timo Adomat. Er traf per Volleyschuss aus 20 Metern nur den Außenpfosten (10.). Auf der Gegenseite fand Ohes Mike Beldzik seinen Meister in dem ehemaligen Dassendorfer Yannik Jonas (44.), der Anfang November bei Condor zum Stammkeeper aufgerückt ist. Kurz darauf scheiterte Daniel Gläser per Kopfball ebenfalls an Jonas (45.).

Das Hauptaugenmerk der Oher liegt auf der Defensive

„In der ersten Halbzeit fand ich uns gut, da wir auch in der Vorbereitungszeit Wert darauf gelegt haben, defensive Stabilität herzustellen. Davon hatten wir zu wenig in der Hinrunde“, analysierte Voran-Trainer Matthias Wulff. „Es war kein schönes Spiel. Man hat gemerkt: Wer das erste Tor macht, der wird sich durchsetzen.“

Tom Philipp Müller grätscht gegen Condors Torhüter Yannik Jonas, an dessen Paraden die Oher verzweifelten.
Tom Philipp Müller grätscht gegen Condors Torhüter Yannik Jonas, an dessen Paraden die Oher verzweifelten. © Maurice Herzog

Die zweite Halbzeit war zerfahren. Viele Zweikämpfe und wenig Torraumszenen bestimmten das Spiel am Berner Heerweg – bis zur Schlussphase, in der die Keeper erneut in den Mittelpunkt rückten. Ohes Schlussmann Ubai El Kahil zeigte zunächst gegen Kevin Ferchen einen starken Reflex (76.) und verhinderte dann noch einmal mit einer Fußabwehr gegen einen Schuss des völlig frei stehenden Marko Tadic das sicher geglaubte Führungstor des SCC (84.).

Mit Marco Braesen kam Schwung ins Oher Angriffsspiel

Bei den Gästen kam in der Schlussphase Marco Braesen für Mike Beldzik, um die Offensive zu beleben. Und tatsächlich besaß auch Ohe Chancen, den Lucky Punch zu setzen. Tim Schmidt vertändelte jedoch in bester Position (82.). Danach scheiterte Braesen (87.) ebenso wie Schmidt (90.) an Torhüter Jonas.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viel zugelassen und hatten Schlampigkeiten im Spiel“, kritisierte Wulff seine Elf. „Hinten raus hatten wir dann zwei, drei Möglichkeiten, mit denen du das Spiel vielleicht sogar gewinnen musst. Vielleicht ist dieses wellenförmige Auf und Ab auch dem geschuldet, dass das Spiel mitten in die Vorbereitung fällt. Immerhin haben wir endlich wieder einmal zu null gespielt.“

Vom kampflosen 3:0 gegen Meiendorf im November mal abgesehen war das zuletzt in der vergangenen Saison beim 0:0 Anfang April gegen Türkiye der Fall gewesen. Ein Ergebnis, das der Groundhopper nach diesem Wochenende wohl nicht mehr sehen kann.

FC Voran Ohe: El Kahil – Gläser (3), Dieckmeyer (3), Walek (4), Müller (3) – Acar (4) ab 85 Schulze (-), Reimers (4), Beldzik (4) ab 76. Braesen (-), Schmidt (3) – Gassmann (4) ab 65. Tautz (-), Franz (4) ab 85. Saqib (-)