Curslack. Das 2:2 ist für die Vierländer ein klarer Aufwärtstrend. Ein Spieler des SV Curslack-Neuengamme trat gleich zweimal vom Punkt an.

Nur zu gerne hätte Marcello Meyer in der Schlussphase des Oberligaspiels seines SV Curslack-Neuengamme gegen den Niendorfer TSV noch selbst auf dem Kunstrasen am Gramkowweg gestanden und den Vierländern dabei geholfen, die 2:1-Führung zu verteidigen. Doch der langjährige Regionalliga-Fußballer war wegen seiner Achillessehnenbeschwerden kurz nach der Pause ausgewechselt worden (57.).

Nun humpelte der 31-Jährige auf Stutzen vor der Auswechselbank hin und her und versuchte, sein Team mit Anweisungen zu unterstützen. Doch es half nichts: Curslacks Rechtsverteidiger Stjepan Brkic ließ sich viel zu leicht von Leandro Casale abschütteln. Dessen Pass in die Tiefe erreichte Lennart Merkle, der den etwas zögerlich aus seinem Tor herauslaufenden Leon Giese zum 2:2 tunnelte (83.). Geplatzt war der Traum vom zweiten Saisonsieg.

„Großes Kompliment an die Mannschaft, sie hat sich den Punkt erkämpft“

Aber dieses Remis war zumindest ein Achtungserfolg vier Tage nach dem „leb- und orientierungslosen Auftritt“ (Coach Sven Schneppel) der Vierländer beim USC Paloma (1:6). „Hätten wir in dieser einen Szene noch einmal griffig verteidigt, hätten wir gewonnen.“

Dass ausgerechnet der so lauf- und kampfstarke Brkic (Schneppel: „Er ist eine Maschine“) vor dem 2:2 seinem Gegenspieler nicht folgen konnte, zeugte davon, wie sehr sich die Vierländer gegen den verlustpunktfrei an den Gramkowweg gereisten NTSV verausgabt hatten. Es war viel taktische Disziplin, Laufarbeit und robustes Zweikampfverhalten vonnöten, um die technisch starken Niendorfer in Schach zu halten. „Großes Kompliment an die Mannschaft, sie hat sich den Punkt erkämpft“, sagte Schneppel.

Gleich zweimal groß in Erscheinung trat Curslacks Witalij Wilhelm

Er hatte seine Mannschaft mit einer defensiven Grundausrichtung aus Feld geschickt und in Henrik Giese einen etatmäßigen Innenverteidiger als Sturmspitze aufgestellt. Der 33-Jährige sollte Bälle verlängern und halten, blieb aber mit Ausnahme der 76. Minute, als er eine Riesenchance vergab, praktisch unsichtbar. Gleich zweimal groß in Erscheinung trat hingegen sein Teamkamerad Witalij Wilhelm – als Elfmeterschütze.

Binnen 100 Sekunden trat der SVCN-Kapitän zweimal vom Punkt an. Zunächst sorgte er mit einem platzierten Schuss ins untere rechte Eck für das 1:0 (22.), dann scheiterte der Linksverteidiger an Keeper Tobias Grubba (24.). Den beiden Strafstößen vorausgegangen waren plumpe Fouls an Tjorben Rexin und Brkic

Vierländer zeigen gewünschte Reaktion auf das Paloma-Spiel

„Ein 0:2 hätten wir heute wohl nicht aufgeholt“, sagte NTSV-Coach Ali Farhadi. Die Gäste wurden erst nach den Hereinnahmen von Ibrahim Ali und Lennart Merkle (60.) zwingender. Nicht von ungefähr war es der wieselflinke Ali, der zum 1:1 ausglich (72.). Der SVCN antwortete prompt: Der für Meyer eingewechselte Frank Donkor Marfo sorgte mit einem tollen Schlenzer für die abermalige Führung (78.). Obwohl die am Ende nicht für einen Sieg reichte, lobte Schneppel sein Team nach dem 2:2: „Es hat sich heute als Mannschaft präsentiert. Das war die gewünschte und erhoffte Reaktion auf das Paloma-Spiel.“

SVCN: L. Giese (3) – Brkic (3), Bombek (2), Ziolek (3), Wilhelm (2-3) – Meyer (3) ab 57. Donkor Marfo (3), Rogge (2-3), Rexin (3) ab 70. Vidosevic (-), Omar (4), El-Nemr (4) ab 90. Sharba – H. Giese (4)