Prozess Hamburg

Hat eine Hamburgerin 15-Jährige zur Prostitution gezwungen?

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Eine 35-Jährige muss sich kommende Woche vor dem Amtsgericht Bergedorf verurteilen (Symbolbild).

Eine 35-Jährige muss sich kommende Woche vor dem Amtsgericht Bergedorf verurteilen (Symbolbild).

Foto: VON BORN, Ulrich / WAZ FotoPool

Kommenden Dienstag steht eine 35-Jährige vor dem Amtsgericht in Bergedorf. Der Vorwurf: versuchte schwere Zwangsprostitution.

Hamburg. Wollte sie zwei minderjährige Mädchen zu Sexdiensten zwingen – und dafür auch noch abkassieren? Die Vorwürfe gegen eine Neuallermöherin wiegen schwer. Kommenden Dienstag muss sich die 35-Jährige nun vor dem Amtsgericht Bergedorf wegen „Versuchter schwerer Zwangsprostitution“ verantworten.

Prozess Hamburg: Hamburgerin soll 15-Jährige zur Prostitution gezwungen haben

Die Anklage basiert auf Geschehnissen vom 18. August 2020. Damals soll die wegen Körperverletzung und Beleidigung vorbestrafte Frau versucht haben, zwei Mädchen (15) vor dem Bürgerhaus Allermöhe zum Oralverkehr mit mehreren Männern zu überreden. Laut Ermittlungen der Polizei verbrachten die zwei Mädchen damals ihren Abend vor dem Bürgerhaus am Ebner-Eschenbach-Weg nahe der S-Bahnhaltestelle Nettelnburg. Plötzlich sei die Frau aufgetaucht, habe den Minderjährigen angeboten, sich etwas dazuzuverdienen – mit Prostitution, genauer mit Oralsex bei Männern.

Die Angeklagte, so der weitere Vorwurf, wollte diese Treffen organisieren und 20 Prozent der Einnahmen einbehalten. Dass die beiden Mädchen minderjährig waren, soll der Frau jederzeit bewusst gewesen sein, glaubt die Staatsanwaltschaft.

Tatverdächtige soll Mädchen auch beleidigt und angegriffen haben

Obwohl die beiden Teenager ablehnten, soll die 35-Jährige die Mädchen in den nächsten Wochen wiederholt angesprochen haben. Im Oktober 2020, als die Tatverdächtige am S-Bahnhof Nettelnburg erneut auf die Zeuginnen traf, soll sie dann laut geworden und die beiden als „Schlampen“ und „Hurentöchter“ bezeichnet haben. Einem der Mädchen, so der Vorwurf, spuckte sie auch ins Gesicht. Zwei Tage später soll sie das andere Mädchen sogar angegriffen, gekratzt und an den Haaren gezogen haben.

Und so wird der 35-Jährigen nicht nur die versuchte schwere Zwangsprostitution vorgeworfen, sondern auch Beleidigung und Körperverletzung. Bisher schweigt sie zu den Vorwürfen. Der Prozess vor dem Schöffengericht an der Ernst-Mantius-Straße beginnt um 11 Uhr.

( mak )