Kirchwerder. Jutta Behncken ist seit 70 Jahren in der SPD und noch immer aktiv. Die Bundesvorsitzende lobt die „Kämpferin für die Sache der Frauen“.

Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD, war eigens aus Baden-Württemberg angereist, um im SPD-Kreishaus an der Vierlandestraße in Bergedorf eine Genossin zu ehren: Jutta Behncken (93) aus Kirchwerder. Sie ist seit 70 Jahren Mitglied in der SPD.

„Jutta Behncken ist bis heute aktiv, besucht Versammlungen und nimmt an Parteiveranstaltungen teil. Sie gehört zum Distrikt Vier- und Marschlande und ist parteiintern weit über das Landgebiet hinaus bekannt“, sagt die Distriktvorsitzende Claudia Ehlebracht. Die 93-Jährige ist gelernte Herrenschneiderin und offen für technische Neuerungen. Die Nutzung moderner, elektronischer Kommunikation etwa ist für sie auch im hohen Alter selbstverständlich.

Saskia Esken nennt Jutta Behncken (93) „Vorbild und Kämpferin“

Saskia Esken hob hervor, dass Jutta Behncken mit ihrem Engagement viel mitbewegt habe. Die Bundesvorsitzende lobte Jutta Behncken „als Vorbild und engagierte Kämpferin für die Sache der Frauen“ und referierte über Frauen in der Politik und die Wichtigkeit von Gleichstellung. Es gebe nach wie vor „Widerstände gegen starke Frauen“ in der Politik, betonte Saskia Esken, „und auch Häme und Abwertung von Frauen sind noch an der Tagesordnung“.

Der „empörende Sexismus“ dürfe nicht ohne Antwort bleiben. Frauen, die angegriffen werden, bräuchten „andere, die ihnen den Rücken stärken“. Nach dem Wahlrecht für Frauen, das die SPD 1918 erstritten hatte, sei die 1988 eingeführte Quote „einer der größten Meilensteine der Geschichte unserer Partei“ gewesen, sagte die SPD-Bundesvorsitzende. Und: „Es muss in alle Männerhirne rein: Um den Wohlstand zu erhalten, brauchen wir die Frauen. In Kitas und Schulen, in der Pflege, in der Dienstleistung, aber auch in technischen und Handwerksberufen.“

Saskia Esken überreichte Jutta Behncken eine Ehrenurkunde und eine goldfarbene Brosche.