Hamburg. Die Störung in Kirchwerder sollte längst behoben sein. Warum die Telekom mit der Reparatur vor Ort noch nicht einmal angefangen hat.

Magrit und Axel Würfel (beide 74) ärgern sich über die Deutsche Telekom: Ihr Telefon-Festnetzanschluss in ihrem Haus am Kraueler Hauptdeich ist seit fast zweieinhalb Monaten außer Betrieb. Zum 1. Juli sollte die Störung laut Telekom behoben sein, doch die Leitung ist nach wie vor tot.

„Wir können nur teure Handy-Gespräche führen, haben lediglich eine Prepaid-Karte“, sagt Axel Würfel. Auch seine Nachbarn seien von der Störung betroffen. Der Senior weiß von mindestens vier Nachbarn, die ebenfalls nicht telefonieren konnten – oder noch immer nicht können: „Bei drei von ihnen soll das Telefon inzwischen wieder funktionieren. Aber bei unserem direkten Nachbarn ist die Leitung nach wie vor tot.“

Deutsche Telekom muss diverse Genehmigungen anfordern

Auf Nachfrage unserer Zeitung teilte Telekom-Sprecher Stefan Barwieck mit, dass „Kabelstörungen im Erdbereich“ behoben werden müssten. In diesem Fall reiche „eine allgemeine Aufgrabegenehmigung“ nicht aus. Die Telekom sei deshalb vom Bergedorfer Bezirksamt aufgefordert worden, „eine deichrechtliche Aufgrabegenehmigung zu beantragen“. Die sei laut Barwieck nachgereicht worden: „Alle erforderlichen Genehmigungen liegen aktuell vor.“

Doch mit den Erdarbeiten sei noch nicht begonnen worden, sagt Axel Würfel, der den Deich von seinem Wohnzimmer aus im Blick hat. Deshalb ärgere es ihn, dass die Telekom ihm in einer SMS geschrieben hatte, dass es ihr leid täte, dass sie „die Arbeiten noch nicht beenden“ konnte. „Die haben ja noch nicht einmal angefangen“, sagt der 74-Jährige.

Telekom will nun an die Polizei herantreten

Der Basispreis für den Telefonanschluss, „knapp 20 Euro“, werde hingegen weiterhin monatlich abgebucht, berichtet Axel Würfel. Allerdings habe er keinen Zweifel daran, dass er das Geld gutgeschrieben bekomme. Denn er habe keine Probleme damit gehabt, einen Telekom-Mitarbeiter ans Telefon zu bekommen, als er die Service-Nummer des Kommunikationskonzerns gewählt hatte, um von der Störung zu berichten: „Der Mitarbeiter war äußerst freundlich und hilfsbereit.“

Auf erneute Nachfrage unserer Zeitung teilte Sprecher Barwieck nun mit, dass „zusätzlich zu der genannten deichrechtlichen Anordnung zur Aufgrabegenehmigung, noch eine verkehrsrechtliche Anordnung der Polizei gefordert“ werde. „Diese liegt nach mehreren Anfragen seitens Telekom bis heute nicht vor.“ Das Unternehmen wolle nun noch einmal an die Polizei herantreten.