Bergedorf. An der Chrysanderstraße stehen plötzlich Dutzende Halteverbotsschilder – ein Grund dafür ist nicht ersichtlich. Was dahinter steckt.

Anfang der Woche standen sie plötzlich da: Dutzende Schilder, die an der Chrysanderstraße – im letzten Zipfel kurz hinter der Wilhelm-Bergner-Straße – Hunderte Meter Straßenrand zum absoluten Halteverbot erklärten. Der anzunehmende Grund: Bauarbeiten. Doch ein Zeitraum fehlte. Die weißen Hinweisfelder, mit denen das Halteverbot auf einen bestimmten Zeitraum eingegrenzt wird, waren allesamt leer und unbeschrieben. Somit galt das Halteverbot sofort.

„Die Schilder wurden Anfang der Woche aufgestellt, und seitdem ist nichts passiert“, ärgert sich ein Anwohner. Der Bergedorfer versuchte sich zunächst bei der Polizei, beim Bezirksamt und über den Hamburg Service schlau zu machen. Doch überall nur ratloses Schulterzucken. Zwar wusste die Polizei von Glasfaserarbeiten, aber auch kein genaues Datum.

Absolutes Halteverbot: Anwohner der Chrysanderstraße sauer

Seitdem herrscht Chaos in der Chrysanderstraße. „Wenn ich die Straße runterschaue, dann stehen hier abends mindestens 30 Autos im absoluten Halteverbot, weil niemand weiß, wo er parken soll“, schimpft der Anwohner. Jedes dieser Autos könne theoretisch jederzeit abgeschleppt werden. Zwar haben einige Hausbesitzer einen Parkplatz auf ihrem Gelände – doch eben längst nicht alle. Und somit müssen sich nun quasi alle Autos in Luft auflösen.

Tatsächlich ist es die Telekom, die hier an der Chrysanderstraße Glasfaserkabel verlegen möchte. „Unser Auftragnehmer ist die Firma Circet“, so Telekom-Sprecherin Stefanie Halle auf Anfrage. Im Laufe des Freitags habe die Telekom dafür gesorgt, „dass die Parkverbote mit Informationen zur Dauer der Arbeiten versehen sind“. Allerdings war das um 14 Uhr noch nicht der Fall, wie sich beim Check unserer Zeitung zeigte.

Im Juni und im Juli brauchen die Anwohner Geduld

Das Halteverbot werde vom 19. bis zum 22. Juni dauern. „Weitere Arbeiten werden dann bis in die erste Juli Woche nötig sein“, so Stefanie Halle. Doch warum wird das Parken gleich auf etlichen Hundert Meter Länge untersagt und nicht abschnittsweise? Das sei „bautechnisch“ leider nicht anders zu lösen, so die Sprecherin, die um „Verständnis“ bittet.

Sie weist auch darauf hin, dass die Telekom Hauswurfzettel mit einer schriftliche „Information zu den Ausbauarbeiten für Glasfaseranschlüsse an die Anwohner verteilt“ habe. Das stimme zwar, halten allerdings Anwohner entgegen, ein Zeitraum der Arbeiten sei aber auch darin nicht genannt worden.