Bergedorf. Von Generationendialog bis Afterwork-Treff: Annalena Jonetzko leitet bei der Körber-Stiftung das Programm „Engagiert in Bergedorf“.

Sie habe gern einen Plan B, „aber meistens kommt es doch immer irgendwie anders“, meint Annalena Jonetzko und lacht. Die 32-Jährige ist ein Neuzugang im neuen Körberhaus an der Holzhude: Für die Körber-Stiftung leitet sie das Programm „Engagiert in Bergedorf“ im Bereich Alter und Demografie und sieht ihren Schreibtisch „eher als Mittel zum Zweck. Ich treffe lieber Leute und vernetze sie“, sagt die gebürtige Mainzerin. Sie hofft, „dass alle 55 Ehrenamtlichen aus dem Haus im Park mit ihren 17 Angeboten hier gut ankommen werden“.

Strategische und konzeptionelle Aufgaben liegen ihr am Herzen, sagt die Frau, die „historisch orientierte Kulturwissenschaften“ studierte, dazu BWL und Medienmanagement. Anschließend verlegte sie sich auf Stiftungen: Für die Körber-Stiftung schuf sie den Grundstein für das Demografie-Symposium, anschließend standen Sport und Umweltthemen bei der gemeinnützigen Sparkassen-Stiftung zu Lübeck auf dem Programm.

Körber-Stiftung: Programm „Engagiert in Bergedorf“

Zuletzt war Annalena Jonetzko vier Jahre bei der Hamburger Nordmetall-Stiftung, im Referat für Gesellschaft und Kommunikation. Nach der Geburt der Tochter (1) lag es nahe, sich auf den neuen Job in Bergedorf zu bewerben.

Und hier ist schon einiges geplant, damit sich alle Akteure kennenlernen: Zunächst soll es am 26. Mai ein Fest zum Tag der Nachbarschaft geben. Eingeladen werden alle in Sichtnähe der Holzhude – also Privatleute, aber auch Kirche, Jugendclub und die Moschee. Weiter geht es mit einem Sommerfest aller Engagierten im Körberhaus am 15. Juni.

Was sich Bergedorfer wünschen und wo sie mitwirken wollen

Und dann wird noch zum „Generationendialog“ eingeladen: „Am 23. und 24. Juni wollen wir Ältere und Menschen zwischen 15 und 25 Jahren zusammenbringen. Das Thema steht noch nicht fest, aber wir wollen verschiedene Perspektiven beleuchten und eine Lösungsidee entwickeln, die in einem Projekt mündet.“

Bald soll auch die Brücke vom „Schweinske“ bis zum Haupteingang des Körberhauses freigegeben werden.
Bald soll auch die Brücke vom „Schweinske“ bis zum Haupteingang des Körberhauses freigegeben werden. © BGZ | strickstrock

Einen klassischen Briefkasten kann sich Annalena Jonetzko ebenso vorstellen wie ein Bergedorfer Afterwork-Treff, um Menschen zu befragen, was sie sich in Bergedorf wünschen und wo sie mitwirken wollen. Auch wird sie noch oft mit der AG Engagement tagen. Denn: „Wir suchen händeringend noch Freiwillige, die unser Gedächtnistraining anleiten“, meint etwa die Awo. „Wir haben bis zu zehn Anfragen im Monat, aber kaum jemand möchte sich längerfristig binden, etwa eine einjährigen Patenschaft eingehen“, heißt es aus der Freiwilligenbörse.

Während die Bücherhalle noch Leute sucht, die den „Dialog in Deutsch“ moderieren oder Leselernhelfer werden wollen, hofft der Seniorenbeirat auf viele Teilnehmer beim nächsten Mobilitätstraining: Am 2. Juni dürfen Senioren wieder vor St. Petri und Pauli trainieren, wie sie mit Rollator oder Rollstuhl in einen VHH-Bus steigen können (10 bis 13 Uhr).

Kostenlos und ohne Anmeldung den Freiraum erobern

„Wir suchen Menschen, die mit ihrer Idee Bergedorf ein Stückchen besser machen wollen, dafür können sie ohne Anmeldung und kostenlos unseren Freiraum erobern“, verweist Annalena Jonetzko auf die 50 Quadratmeter im zweiten Stock. Dort könnten sich gut auch Leute treffen, die ein kulturelles Projekt auf die Beine stellen wollen, meint Uwe Heinrichs aus dem Vorstand der „Stiftung für Engagement in Bergedorf“ (SHiP). Zwar gebe es bereits erfolgreiche Projekte wie etwa „Senioren helfen Senioren“, aber: „Unser Fördertopf ist mit jährlich 40.000 Euro gefüllt. Und wir verstehen uns als Ermöglicher“, sagt der ehemalige Lehrer.

Dass jeder Mensch Talente hat und weitergeben kann, betont auch das Landesnetzwerk Aktivoli, das für Sonntag, 2. April, wieder zur Freiwilligen-Börse in die Hamburger Handelskammer am Adolphsplatz einlädt (11 bis 17 Uhr) – und dort ein Event in Bergedorf bewirbt: Zehn Tage später, am 12. April, können sich im Körberhaus Menschen mit Behinderung melden, die sich freiwillig engagieren wollen. Zwischen 15 und 17 Uhr gibt es dort Infos zu Gartenprojekten und zu Bedarfen bei PC- und Handy-Hilfen.