Hamburg. Eine Frau und drei Männer stürzten vor einem Jahr in die kalte Dove-Elbe. 65-Jähriger zieht Einspruch gegen Strafbefehl zurück.

Ordentlich Alkohol im Blut gehabt haben soll ein 65-Jähriger, als er vor einem Jahr im Februar zur späten Stunde mit einem Sportboot und drei Passagieren an Bord zur Spritztour über die Dove-Elbe aufbrach. Gegen 23.30 Uhr hatte die Rundfahrt jedoch ein jähes Ende: Bei einem missglückten Wendemanöver kenterte das Boot auf Höhe der Allermöher Regattastrecke, der Kapitän sowie zwei weitere Männer (29 und 33 Jahre alt) und eine Frau (54) landeten bei totaler Finsternis im sechs Grad kalten Wasser.

Wegen vorsätzlicher Gefährdung des Schiffsverkehrs wurde dem Bootsführer ein Strafbefehl über 50 Tagessätze à 50 Euro zugestellt. Die Geldstrafe wollte der 65-Jährige allerdings nicht so einfach akzeptieren und legte Rechtsmittel ein. Daher sollte er sich bereits im Dezember vor dem Hamburger Amtsgericht verantworten. Der Termin zur Hauptverhandlung wurde kurzfristig aufgehoben und ein neuer Termin im Februar bestimmt. Dazu kommt es nun aber nicht mehr: „Der Einspruch wurde am 16. Januar zurückgenommen“, teilt die Gerichtspressestelle auf Nachfrage unserer Zeitung mit.

Vorsätzliche Gefährdung des Schiffsverkehrs: Bootsführer muss 2500 Euro zahlen

Der 65-Jährige wird daher nun die Geldstrafe von insgesamt 2500 Euro zahlen müssen. Er hatte sich vor einem Jahr nicht aus eigener Kraft aus dem kalten Wasser retten können. Gemeinsam mit dem 33-Jährigen klammerte er sich so lange an das gekenterte Sportboot, bis Kameraden der FF Allermöhe-Billwerder ihnen mit einem Rettungsboot zu Hilfe eilten und die völlig erschöpften Männer aus dem Wasser zogen. Der 33-Jährige erlitt eine Unterkühlung. Die Frau und der 29-Jährige hatten sich aus eigener Kraft an einen Steg retten können. Die Männer wurden im Anschluss in ein Krankenhaus eingeliefert, die 54-Jährige lehnte den Transport in eine Klinik ab.