Bergedorf. „Ein Königreich für eine Hammelkeule“ heißt der Streifen. Über die Arbeit des 2016 gegründeten Bergedorfer Kunstprojekts.

Diesmal durften sie sogar im Schloss und im Rathaus drehen: Es ist der inzwischen zehnte Kurzfilm, den die Kunstinitiative Brookkehre mit Flüchtlingskindern gedreht hat. „Ein Königreich für eine Hammelkeule“ heißt der 15-minütige Streifen, der am Freitag, 12. Januar, um 17 Uhr seine Premiere im Körberhaus feiert. Mit dabei sind natürlich alle 16 beteiligten Kinder aus Syrien, Afghanistan, Tschetschenien, Irak und Bosnien.

„Auch afrikanische und türkische Acht- bis 15-Jährige waren beim Dreh dabei und unterstützten meinen Sohn, den Regisseur Paul Uhlig“, sagt dessen Mutter Regine, die 2016 das Kunstprojekt gründete, gemeinsam mit Ute Klapschuweit, einer Museumspädagogin in der Hamburger Kunsthalle.

Geflüchtete Kinder drehen Kurzfilm in Bergedorf: Premiere im Körberhaus

Worum geht es? Zunächst wurden Kostüme genäht, Helme, Rüstungen und ein zwei Meter großer Drachen gebastelt. Der nämlich wohnt im Bergedorfer Schloss und gehört zu der höchst unsympathischen Königin: „Die gibt ihr Geld lieber für Luxusgüter aus, während ihre Angestellten von Rüben leben müssen“, erzählt die ehemalige Lehrerin Uhlig.

In den Sommerferien durften sie rund um das Schloss drehen, aber wegen der Umbauarbeiten nicht in den Innenräumen: „Da haben wir zum Glück den Spiegelsaal im Bergedorfer Rathaus nehmen dürfen, während die Bezirksamtsleiterin in Urlaub war.“

Im Sommer wurde „Bergedorfs Königin“ bei einem Kaffeestündchen vor ihrem Schloss gefilmt.
Im Sommer wurde „Bergedorfs Königin“ bei einem Kaffeestündchen vor ihrem Schloss gefilmt. © bgz | Privat

Nun also soll das kreative Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt werden – auch Dank der Unterstützung durch die Initiative Freiräume, die Stiftung Kulturglück und die Stiftung für Engagement in Bergedorf. Der Eintritt ist frei. Gäste können sich zudem auf einen kleinen Vorfilm freuen: „Einige Jungs durften bei der TSG neue Sportarten ausprobieren. Wir haben sie beim Klettern und Judo und im Rhönrad gefilmt“, sagt Reine Uhlig.

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Ob es einen weiteren, elften Film geben wird, überlegt sie nun gemeinsam mit Sabine Erler, einer engagierten Pastorin im Ruhestand: „Derzeit gibt es an der Brookkehre viele Kleine im Kita-Alter. Da werden wir uns wohl neue kreative Projekte ausdenken.“ Für ihre Malwerkstatt mit Flüchtlingskindern im Containerdorf wurden die Initiatorinnen übrigens schon 2021 mit dem Bergedorfer Bürgerpreis ausgezeichnet.