Bergedorf. Karoline Eichhorn und Catrin Striebeck spielen Klassiker. „Kann sich jeder hineinversetzen, der in einer Familie aufgewachsen ist.“

Es ist ein wortgewaltiges und zugleich sehr zärtliches, sanftes Stück, das die Schauspielerinnen Karoline Eichhorn und Catrin Striebeck nun schon im vierten Jahr auf die Bühne bringen: Ihre „Vodkagespräche“ aus der Feder des dänischen Kultautors Arne Nielsen bersten voller Liebe und Feindseligkeit – wie es nur Geschwister kennen und können.

„Da kann sich jeder hineinversetzen, der in einer Familie aufgewachsen ist“, meint Catrin Striebeck, die selbst eine Schwester hat: „Geschwister können sich einfach alles an den Kopf schmeißen und kurz drauf wieder gemeinsam lachen. Sie haben vielleicht einen unterschiedlichen Blick auf das Leben, aber nicht unbedingt gemeinsame Erinnerungen.“

Theaterabend in den Fängen der Familie

Nach der Beerdigung ihres Vaters treffen sich also die recht unterschiedlichen, aber sehr weltoffenen Schwestern Edda und Freya in ihrem Elternhaus am Bodensee. Grund ist der Nachlass des Vaters, denn alles außer der Villa hat er einer AfD-nahen Stiftung vermacht. Schnell wird über Politik und Religion gestritten. Und, da sie ihren Kummer mit einigen Gläsern Vodka wegspülen, auch schnell über Kindheit, Liebe, Familie und Verlust.

„Wir haben das bestimmt schon 50-mal gespielt, zuletzt in Münster. Aber wir machen Pausen, wollen diesen Abend ganz bewusst kostbar halten“, betont Catrin Striebeck, die ihre Zuschauer mit einem wunderbaren Satz aus dem Abschiedsbrief der früh verstorbenen Mutter entlässt: „Es geht darum, die glücklichen und leichten Tage zu bewahren, die wichtigsten Momente.“

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Solch berührende Momente können die Bergedorfer am Sonnabend, 25. November (19.30 Uhr) und Sonntag, 26. November (18 Uhr) im Lichtwarktheater an der Holzhude erleben, wo der Eintritt zwischen 20 und 39 Euro kostet. Karten gibt es an der Theaterkasse unter Telefon 040/ 72570265.