Bergedorf. Das Integrationsprojekt LAura für zugewanderte Frauen gilt als Erfolg. Doch die Förderung ist ausgelaufen. Wie es weitergehen könnte.

Trotz Ende eines Erfolgsprojekts: Es gibt Grund zur Hoffnung für die bisher Beteiligten des ehemaligen Integrationsprojekts LAura. Das Bezirksamt Bergedorf bekundet schriftliches Interesse für ein Förderprogramm namens Biwaq (Bundesprogramm Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier) beim Bund. Jetzt muss der Antrag nur noch befürwortet werden, dann kann „LAuras kleine Schwester“ im September losgehen.

LAura steht für „Lernen und Arbeiten im Quartier für Frauen aus aller Welt“ und ist im Dezember 2022 ausgelaufen. Dabei handelte es sich um eine Initiative mit dem Ziel, arbeitslose Migrantinnen in den beruflichen Alltag zu integrieren. Angeboten wurden Kurse zur Aufarbeitung von Lebensläufen, Training für Bewerbungsgespräche und Vermittlungen in Jobs, Praktika und Ausbildungen.

LAura hat berufliche Integration von Migrantinnen gefördert

„Insgesamt nahmen 384 Frauen an LAura teil“, so Projektleiterin Christa Rosenboom von einem der Träger des Projekts, der SBB Kompetenz gGmbH (Stiftung Berufliche Bildung). Ein weiterer Träger ist In Via Harburg. Die Initiative wurde mit einer Summe von 1,5 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Die Bergedorfer Bezirksversammlung hatte sich eine Fortsetzung von LAura gewünscht. Jedoch kann das Projekt nicht einfach so weiterlaufen, weil die Fördermittel nach vier Jahren versiegten. „Das mögliche neue Biwaq-Projekt wird einen neuen Namen erhalten und nicht mehr LAura heißen, da der Europäische Sozialfonds für Deutschland nur neue Ansätze fördert“, erklärt Christa Rosenboom.

Auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen in Bergedorf, Lenka Brodbeck, äußert sich. Sie gehört zu den Unterstützerinnen: „Da ich weiß, dass für Frauen allgemein berufliche Perspektive eng mit Gleichberechtigung und Selbstbestimmung zusammenhängt, freue ich mich noch mal mehr, dass das Bezirksamt Bergedorf unsere Initiative zur Unterstützung von Frauen mit Migrationshintergrund weiterhin ernst nehmen möchte.“

Dreijähriges Folgeangebot soll im September 2023 starten

Bei der finalen Antragstellung handele sich um ein zweistufiges Verfahren, betont Christa Rosenboom: „Die erste Stufe ist genommen, wenn der Bund das Vorhaben befürwortet. Dann muss das Bezirksamt in einer zweiten Stufe den eigentlichen Antrag stellen.“

Geplant ist das neue noch unbetitelte Projekt für September 2023 mit einer Laufzeit von drei Jahren bis voraussichtlich Ende Juni 2026. Sollte der Antrag befürwortet werden, würde es „eine Anlaufstelle für Frauen in den Rise-Fördergebieten Bergedorf Neuallermöhe und Bergedorf-West“ schaffen, freut sich die Projektleiterin Rosenboom.

Für die Übergangszeit bietet die SBB die Initiative „Jetzt Bin Ich Dran! – Zugewanderte Frauen starten beruflich durch“ an, das schon seit dem 1. Januar dieses Jahres läuft. Beraten werden können dort „Frauen mit eigener Migrationserfahrung ohne deutschen Pass“, so die Projektleiterin. Nähere Auskünfte dazu unter der Rufnummer 040/72 37 49 29. hpsb