Bergedorf. Der Bergedorfer Automarkt lockt am 1. und 2. April in die City. Was Autofahrer bereits jetzt wissen sollten.

Die Luft wird milder, die Autowaschanlagen füllen sich und das Schiebedach bleibt häufiger offen: Mit dem Frühling steht auch der Automarkt der Bergedorfer Zeitung wieder in den Startlöchern – schon zum 66. Mal. Am 1. und 2. April brummen am Bergedorfer Schloss an der Chrysanderstraße wieder die Motoren: Zehn Autohändler aus der Region präsentieren neue und gebrauchte Fahrzeuge von 22 Herstellern in unterschiedlichen Modellen und Farben.

Am hoffentlich frühlingshaften Sonnabend von 10 bis 18 Uhr und Sonntag von 11 bis 18 Uhr ist alles möglich: vergleichen, beraten lassen und Probefahrten vereinbaren. Die Händler vor Ort erklären auch, wie Fahrzeuge am besten gepflegt werden und ihre Lebensdauer verlängert werden kann.

Am 1. und 2. April können Interessierte den Bergedorfer Automarkt besuchen.
Am 1. und 2. April können Interessierte den Bergedorfer Automarkt besuchen. © BGZ | Elke Ammerschubert

Wer möchte, kann auch direkt vor Ort ein Auto kaufen. Und wer sowieso in Kauflaune ist, kann danach gleich weiterziehen, denn parallel läuft der verkaufsoffene Sonntag in der City. Mit dabei wird auch das Deutsche Rote Kreuz sein, das erklärt, wie am besten Erste Hilfe geleistet werden kann. Außerdem klärt der Kfz-Sachverständige André Zamponi über das richtige Verhalten im Schadensfall auf und verrät, wen Autofahrer nach Unfällen zuerst anrufen sollten, damit es nicht noch richtig teuer wird.

Wer nicht bis zum Automarkt warten kann, bekommt hier schon einmal Tipps vom Experten: Welche Tricks und Kniffe am Auto funktionieren auch zu Hause – und worauf Autobesitzer dringend achten müssen.

1. Experten geben Tipps: Das richtige Verhalten bei einer Panne

Ein brütend heißer Sommertag, der lang ersehnte Urlaub in Italien steht bevor. Auf der Autobahn zieht das Auto plötzlich nach links. Auf dem Rasthof wird schnell klar: Der Reifen ist platt, der Weg kann so nicht fortgesetzt werden. Was nun? Viele Menschen führen heutzutage keine Ersatzreifen mehr mit sich. Martin Pohl vom Autohaus Sachsenwald hat dafür eine Lösung: „Es gibt besondere Pannensets für Autoreifen.“

Diese enthalten eine Art flüssige Milch, die sich im Reifen ausbreitet und das Loch versiegelt. Nach der Anwendung müsse mit einem Kompressor Luft raufgepumpt werden, so Pohl. Derartige Pannensets seien allerdings nur für kleine Löcher geeignet. Außerdem müsse hier penibel auf das Ablaufdatum geachtet werden: Ist die Flüssigkeit nicht mehr frisch, verklumpt sie und wird unbrauchbar.

Viele Pannen ließen sich aber auch vermeiden, wenn der Zustand des Reifens gecheckt werde, erklärt der Experte weiter. Die Profiltiefe von 1,6 Millimetern sei optimal. Wer nicht weiß, wie alt seine Autoreifen sind, kann das anhand der DOT-Nummer herausfinden, die auf der Reifenflanke abgedruckt ist. Die ersten zwei Ziffern beschreiben die Kalenderwoche, die letzten zwei Ziffern das Jahr, in dem der Reifen produziert wurde. Nach etwa sechs Jahren sollte der Reifen ersetzt werden, sagt Pohl. Autofahrer sollten außerdem nicht vergessen, dass im Frühling der Druck auf den Reifen um etwa 0,2 Bar verringert werden muss.

2. Windschutzscheibe und Scheibenwischer überprüfen

Der Frühjahrsputz steht an! Dazu gehört nicht nur das Staubwischen in den eigenen vier Wänden, auch das Auto muss fit gemacht werden. Dennis Bauke vom Autohaus Sachsenwald empfiehlt, eine Checkliste abzuarbeiten: „Zum Frühjahr sollten am besten Licht, Luft, Wasser, Flüssigkeiten und die Windschutzscheibe kontrolliert werden“, so der Autohändler.

Ganz wichtig sei es dabei, auch die Scheibenwischer zu überprüfen. Diese seien nach dem Winter durch den Einsatz auf teilweise vereisten Scheiben in einigen Fällen nicht mehr benutzbar. Im schlimmsten Fall könnten laut Bauke Kratzer auf der Windschutzscheibe entstehen, die bei Lichteinfall die Sicht beeinträchtigen. Deshalb: unbedingt das Glas kontrollieren.

3. Türdichtungen richtig pflegen

Viele Besitzer von älteren Autos kennen das Leid: Die Temperaturen fallen unter den Nullpunkt – und am nächsten Morgen lässt sich die Autotür nicht mehr öffnen. Laut Martin Pohl hat sich in diesen Fällen Feuchtigkeit im Innenraum gebildet, durch die die Dichtungen verkleben.

Damit es gar nicht erst zu dem lästigen Ärgernis kommt, hat Experte Martin Pohl einen Tipp: „Im Winter können die Türdichtungen einfach mit Vaseline oder auch Speiseöl eingefettet werden. So können die Dichtungen nicht verkleben“. Bei den neueren Modellen gebe es diese Probleme in den wenigsten Fällen, da dort mittlerweile Doppeldichtungen eingebaut seien.

4. Klimaanlage auch im Winter laufen lassen

Klimaanlage im Winter anschalten? Klingt erstmal widersprüchlich – besonders in Zeiten von hohen Spritpreisen. Doch tatsächlich sollte die Klimaanlage auch in der kalten Jahreszeit regelmäßig angeschaltet werden, selbst wenn das zu einem leicht erhöhten Spritverbrauch führe, sagt Martin Pohl.

Die Erklärung: Bleibt das Gebläse immer ausgeschaltet, bildet sich Feuchtigkeit im Innenraum. Das wiederum hat negative Auswirkungen auf die Dichtungen. Außerdem werde bei unregelmäßiger Benutzung die Lebensdauer der Klimaanlage drastisch verkürzt, so der Experte. Im Sommer folge dann oft das böse Erwachen.

5. Wie man den Besuch eines Marders erkennt

Eigentlich sehen sie ja ganz harmlos aus – trotzdem verursachen die kleinen Tierchen oft großen Schaden: Marder. In vielen Fällen merken die Autobesitzer zuerst gar nicht, dass ein Marder in ihrem Fahrzeug zu Gange war. Der Schrecken kommt dann später.

Experte Martin Pohl hat einen Rat: „Einfach mal die Motorhaube öffnen und gezielt schauen, ob irgendwelche Sand- oder Dreckspuren zu sehen sind. Da hat sich dann wahrscheinlich ein Marder vergnügt.“ Mittlerweile gebe es auch verschiedene Ultraschallgeräte auf dem Markt, die die lästigen Tiere abwehren. Für den Einbau müsse man aber in den meisten Fällen eine Werkstatt aufsuchen.

6. Handbremse regelmäßig benutzen

Autohausbetreiber Martin Pohl will Fahrern noch einen Tipp mit auf den Weg geben: „Unbedingt beim Halt an der Ampel den Fuß von der Kupplung nehmen. Viele Leute machen das einfach nicht.“ Erst dann greife die Start-Stopp-Automatik, außerdem werde die Kupplung extrem geschont und weniger Sprit verbraucht, so Pohl.

Automatikfahrer sollten darauf achten, ihr Fahrzeug nicht immer nur mit dem Schalten auf „P“ zu parken, sondern auch regelmäßig die Handbremse zu nutzen. Durch zu wenig Bewegung fange die Bremse sonst irgendwann an, ungleichmäßig zu ziehen, erzählt der Experte.