Bergedorf. Im Umkleide- und Platzwarttrakt läuft zurzeit der Notbetrieb. Eine Erneuerung ist zwingend geboten, heißt es. Geld steht in Aussicht.

Weil sich der bezirkliche Sportstättenbeirat kürzlich an die Hamburger Bürgerschaft mit einer Art Notfall meldete, will Hamburgs Rot-Grüne Regierungskoalition bei einer Bergedorfer Traditionsportanlage schnellmöglichst eingreifen. Die Heizungsanlage im Umkleide- und Platzwarttrakt des Billtalstadions streikt seit Kurzem.

120.000 Euro sollen nun aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 der Bürgerschaft fließen, um die Anlage klimagerecht zu sanieren. Dieser Antrag wurde am Mittwochabend in einer Bürgerschaftssitzung im Hamburger Rathaus abgestimmt.

Neue Heizung für Umkleiden im Bergedorfer Billtalstadion

Aktuell läuft die Anlage im Stadion laut Angaben des Bezirksamts im Notbetrieb – „eine Heizungserneuerung ist somit zwingend geboten“, weiß der Sprecher des Bezirksamts, Lennart Hellmessen. Das müsse noch in diesem Jahr geschehen, ein genauer Termin wird aber nicht genannt.

Klimagerecht bedeutet im Übrigen, dass ein Mindestanteil des Wärmeenergiebedarfs aus Erneuerbaren Energien gedeckt sein muss. Das ist Maßgabe aus dem Hamburger Klimaschutzgesetz vom 20. Februar 2020.

Klimagerechte Heizungserneuerung weit oben auf Prioritätenliste

Alle sieben Hamburger Bezirke erhalten für bezirkliche Sportstätten über acht Millionen Euro pro Jahr. Der rot-grüne Senat möchte damit die Hamburger „Actice City“-Strategie weiter umsetzen. Neben dem Hochbau mit Projekten für Sporthallen, Vereinzentren oder Umkleidehäusern und dem Bau und der Modernisierung von Außenanlagen wie Kunstrasenplätzen, Laufbahnen oder Parksportplätzen steht auch die energetische Sanierung von Sportstätten dabei hoch im Kurs. So überrascht es nicht, dass die klimagerechte Heizungserneuerung im Billtalstadion weit oben auf der Prioritätenliste steht.

„Die Mittel wären da“, verspricht Nils Hansen, Bergedorfer Bürgerschaftsabgeordneter für die SPD, „wir wollen nicht länger zögern, bevor es zu noch größeren Schäden in den Trakten kommt“, erklärt der 34-Jährige eine mögliche Blitzinvestition in seinen Heimatbezirk.

Derzeit wird noch an der Stadionbrücke im Billtalstadion gebaut

Im Billtalstadion tut sich ohnehin einiges: Noch bis April diesen Jahres wird an der Stadionbrücke von Bergedorfs größtem Sportstadion mit einer Kapazität für 30.000 Besucher direkt neben den Kabinen gearbeitet. Abriss und Neukonstruktion erstreckten sich über mehrere Jahre und waren deshalb notwendig geworden, weil das Bezirksamt zu viele Mängel im denkmalgeschützten Entrée des Billtalstadions befürchtete.

Im Sommer 2019 begann die Einrüstung, nachdem Mörtelteile aus dem Bauwerk heruntergefallen waren. Es folgten mehrere Untersuchungen, Gutachten und Eingaben des Denkmalschutzamts.