Bergedorf. Verein „Kulturaustausch Hamburg-Übersee“ zeigt Kunstwerke zu Umweltthemen. Schüler in Bergedorf sind zum Plakatwettbewerb aufgerufen.

Kunst ist Geschmackssache, eine Frage der Ästhetik: Soll es lieber eine Grafik von Eberhard Scheller für die Büroräume sein, eine Skulptur des argentinischen Bildhauers Ponciano Cardenas als Anlageobjekt oder eine Malerei des in Hamburg gestorbenen Albert Christoph Reck? Sie alle finden sich an der Ernst-Mantius-Straße 9 wieder.

Besucher treffen in der Galerie auf ein buntes Sammelsurium: Neben einem sieben Meter langen Panoramabild der Landungsbrücken hängen auch Bilder aus Bolivien und Kolumbien. Schließlich ist es der 1998 gegründete Verein „Kulturaustausch Hamburg-Übersee“, der hier seit Juni dieses Jahres residiert.

Ausstellung im Bergedorfer Schloss beschäftigt sich mit dem Thema Wasserstoff

„Wir wollen die kulturelle Vielfalt der Künstler zum Ausdruck bringen“, sagt Jutta Wiegert aus dem geschäftsführenden Vorstand: Die Dame, die zeitweise in Buenos Aires lebt, ist seit immerhin 54 Jahren Galeristin und hat in ihrer Datenbank mehr als 5000 Künstlernamen gesammelt, „darunter auch die Berufsverbände für Bildende Künste“.

30 Künstler folgten zuletzt ihrer Einladung zur Vernissage im Bergedorfer Schloss, wo bis Ende Januar die Werke der achten Biennale Internationale Malerei Hamburg zu sehen sind: Alle zwei Jahre wird ein neuer Wettbewerb zu einem vorgegebenen Umweltthema ausgelobt, diesmal geht es um das Thema „Umwelt im Ökologiediskurs: Wasserstoff“. Jutta Wiegert schwärmt vom Schloss: „Die Räume sind toll, hier sollte man viel mehr Sachen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten ausstellen.“

Diese Bilder zum Thema Wasserstoff sind bis Ende Januar im Bergedorfer Schlossmuseum zu betrachten.
Diese Bilder zum Thema Wasserstoff sind bis Ende Januar im Bergedorfer Schlossmuseum zu betrachten. © BGZ | strickstrock

Und tatsächlich organisiert sie bereits die nächste vierwöchige Kunstschau, die am 6. März zum Thema „Sonne: Quell des Lebens“ eröffnet werden möge – wenn der Verein zeitgleich sein 25-jähriges Bestehen feiern kann. Nicht zu vergessen: Immer gibt es dazu auch einen Kinder-Plakatwettbewerb: „Ich habe Hunderte Schulen angeschrieben. Noch bis Ende Juni sind Einsendungen im Format 40 mal 50 Zentimeter erwünscht, aber bitte keine hauchdünnen Bleistiftzeichnungen“, sagt die Galeristin, die ausgewählte Plakatmotive der Zehn- bis 14-Jährigen auch in Bergedorf zeigen will.

Kunststätte am Michel eignet sich nicht für eine große Ausstellung

Mit Glück habe sie bis dahin für die gemeinnützige, private Non-Profit Institution neue Räume im Erdgeschoss gefunden, mindestens 200 Quadratmeter groß. Denn die „Kunststätte am Michel“ (wie der Galerie-Name auf den Gründungsort verweist) ist derzeit im zweiten Stock und kann nur nach telefonischer Vereinbarung besichtigt werden.

Das reicht zwar für die Organisation von nationaler Künstlerförderung, weltweiten Wanderausstellungen und das Erstellen von Kunstbüchern und Katalogen. Nicht aber für den Platz, den all die Künstler aus Lateinamerika einfordern. Ein virtueller Rundgang indes ist unter www.galerie-kam.de zu sehen. stri