Hamburg. Hamburgweit haben sich die Verkehrsampeln mit Zeitanzeige kaum durchgesetzt. Warum die Technik letztlich der Grund dafür ist.

Die Idee ist ganz simpel: Wenn Fußgänger an einer roten Ampel warten und eine Zeitanzeige die Sekunden bis zum nächsten Grün herunterzählt, dann fällt es leichter, eben nicht über Rot zu gehen. Solche Querungszeitanzeiger hat sich die Bezirksversammlung deshalb auch für einige Bergedorfer Ampeln gewünscht – und im Mai einen entsprechenden Beschluss gefasst. Doch daraus wird nichts: Die Verkehrsbehörde hat dem Vorhaben nun eine Absage erteilt.

Denn auch hamburgweit haben sich die Rest-Rot-Anzeigen (RRA), wie sie im Behördendeutsch heißen, kaum durchgesetzt. An acht Ampeln waren sie zeitweise installiert, doch vielerorts mussten sie wieder abgebaut werden. Der Grund: Neue Verkehrstechnik wurde installiert, die mit den Zählern nicht harmoniert. Und das ist nun auch ein Hauptgrund für die Absage an Bergedorf.

Verkehrsampeln mit Zeitanzeige bringen statistisch keine Sicherheitsgewinne

Konkret geht es darum, dass viele Ampeln nicht mehr nach einem festen Zeitrhythmus Grün oder Rot werden. Vielmehr reagieren sie auf den aktuellen Verkehr und oft auch auf eine Busvorrangschaltung. Es wird also immer zu anderen Zeiten Grün oder Rot – und das wiederum kann technisch nicht mit den Rest-Rot-Anzeigen verknüpft werden.

„Daher sind die in diesem Beschluss vorgeschlagenen Lichtsignalanlagen (Bergedorfer Straße/Weidenbaumsweg, Sander Damm/Weidenbaumsweg und Lohbrügger Markt) aus fachlicher Sicht nicht geeignet“, schreibt die Behörde. Nur an festzeitgesteuerten Ampeln sei der Einsatz möglich. Doch solche Ampeln werden in Hamburg kaum noch eingesetzt. Hinzu komme, dass die Rest-Rot-Anzeigen keine „statistisch signifikanten Sicherheitsgewinne“ brächten.

„Keine gute Antwort für Bergedorf“, stellte Jörg Froh (CDU) fest. Seine Fraktion hatte mit dem Antrag der Koalition aus SPD, Grünen und FDP gestimmt – hätte ihn aber gern erst im Ausschuss vertieft.