Cuxhaven/Hamburg. Nach der Sendung Aktenzeichen XY gingen mehrere Hinweise ein. Die Frau wird seit 13 Jahren vermisst. Eine Spur führt nach Hamburg.

Was ist 2009 mit Nancy Köhn aus Hechthausen in Niedersachsen passiert? Diese Frage versucht die Polizei aus Cuxhaven auch 13 Jahre nach dem Verschwinden der damals 25-Jährigen zu klären. Der sogenannte Cold Case war deswegen erneut Thema bei der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst am Mittwochabend.

Kriminalhauptkommissar Rainer Brenner und der Bruder der Vermissten waren zu Gast. Anschließend gingen bei verschiedenen Polizeidienststellen bis zum Donnerstagvormittag etwas mehr als ein Dutzend Hinweise ein, denen nun nachgegangen wird. „Eine heiße Spur sei bisher noch nicht dabei gewesen“, erläutert Brenner. „Wir werden weiter alles tun, um den Fall von Nancy aufzuklären“.

Nancy Köhn: Ihr Auto wurde in Hamburg entdeckt

Eine Spur in diesem Fall führt nach Allermöhe in Hamburg. Das Auto von Nancy Köhn wurde an der S-Bahn-Station Mittlerer Landweg abgestellt und zurückgelassen. Bekannt ist, dass ihr blauer Ford Mondeo Ende April von einer Hamburger Behörde an der S-Bahn-Station Mittlerer Landweg im Stadtteil Allermöhe entstempelt wurde. Zuvor hatte die Halterin, die damals schon verschwunden war, nicht auf die Post der Behörde reagiert.

Weil der Ford auf dem Parkplatz an der S-Bahn Station anschließend aufgebrochen wurde und laut Polizei somit eine Gefahr darstellte, wurde das Auto abgeschleppt und verschrottet. Dies geschah, noch bevor die Familie von Nancy im Juli 2009 eine Vermisstenanzeige bei der Polizei erstattete. Die Verwandten hofften, dass Nancy wieder auftauchen würde. Die Polizei Cuxhaven gründete damals eine Ermittlungsgruppe. Doch was mit Nancy Köhn passierte, konnten die Beamten nicht klären.

Nancy Köhn verlor kurz vor dem Verschwinden ihren Job

Nancy Köhn war vermutlich im Februar 2009 verschwunden. Sie lebte mit ihrem Lebensgefährten in einem Haus in Hechthausen im Landkreis Cuxhaven. Da Köhn ihren Job verloren hatte, litt das Paar unter finanziellen Problemen. Das führte häufiger zu Streitigkeiten.

Kommissar Brenner betonte in der Sendung: Es sei besonders wichtig, die Person zu finden, die damals das Auto von Köhn aufbrach. „Die Tat ist mittlerweile verjährt“, so Brenner. Es gebe also nicht zu befürchten. Auch wen jemand bei einem möglichen Tötungsdelikt Beihilfe leistete, zum Beispiel beim Entsorgen der Leiche, sei das nicht mehr strafbar.

Bruder von Nancy richtet in Sendung Appell an Öffentlichkeit

Nancy Köhns Bruder wirkte während der Sendung sichtlich angespannt. „Nancys Verschwinden ist bei uns schon ein sehr präsentes Thema.“ Einen kleinen Funken Hoffnung habe er noch immer, dass seine Schwester am Leben sein könnte. Aber in erster Linie wolle die Familie Gewissheit haben – um endlich wieder ins normale Leben übergehen zu können.

Für Hinweise, die die Polizei bei der Aufklärung des Vermisstenfalls weiterbringen, ist eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt.