Hamburg. Nager graben Gänge durch Schutzwall. Zu viele gefährden den Hochwasserschutz. Politik in Bergedorf will nun natürlichen Feind anlocken.

Die CDU hat Mäusen, die den Hauptdeich mit ihren Gängen durchlöchern und damit den Deich als Hochwasserschutz gefährden, den Kampf angesagt: Sie will weitere Ansitzstangen am Deich aufstellen lassen, auf denen sich Greifvögel niederlassen können. Einen entsprechenden Antrag stellten die Christdemokraten im jüngsten Regionalausschuss.

Mäuse machen dem Deich als Hochwasserschutz zu schaffen

„Es soll geprüft werden, ob es machbar ist, Stangen, die dort schon mal gestanden haben, aufzustellen, um die Mäusepopulation durch natürliche Feinde zu reduzieren“, sagte Jörg Froh (CDU). Das fanden auch die anderen Mitglieder des Ausschusses sinnvoll: Sie brachten den Antrag einstimmig auf den Weg.

Die Bezirksamtsleiterin soll nun prüfen, „in welchem Umfang die Ansitzstangen an den Deichanlagen der Hauptstromelbe kurzfristig aufgestellt werden können“. Dabei solle der Deichverband einbezogen werden.

Alternativen sind Giftlinsen in den Mäuselöchern

Auch Deichvogt Peter Stoof hält den Vorschlag für sinnvoll, Greifvögel zur Jagd auf Mäuse an den Deich zu locken: „Das ist Natur.“ Auf der diesjährigen Frühjahrsdeichschau wurde deutlich, dass Mäuse der Hochwasserschutzanlage an der Stromelbe auf insgesamt etwa 16 Kilometern zu schaffen machen.

Wenn nicht natürliche Feinde die Zahl der Nager dezimieren, müssen Giftlinsen gezielt in die Mäuse­löcher eingebracht werden. Im Herbst werden dann Löcher und Gänge der Mäuse wiederum mit Klei verfüllt.