Polizei: Auswertung von 2014 zeigt: Es gibt mehr Diebstähle, aber weniger Raubdelikte

Für viele ist es eine gute Nachricht: Anders als in Hamburg ist die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle im Bezirk Bergedorf nicht gestiegen. Jedoch sank die Aufklärungsquote deutlich von 13,8 auf 7,3 Prozent. Für den Bergedorfer CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Gladiator ein Indiz für Personalmangel: "Die Wohnungseinbruchsdiebstähle bleiben auf einem inakzeptabel hohen Niveau. Rechnerisch wird mehr als einmal pro Tag im Bezirk eingebrochen." 384 Einbrüche pro Jahr und die Halbierung der Aufklärungsquote würden belegen, dass die Ausstattung der Polizei nicht ausreichend ist.

Jörg Nowostawski sieht in den Zahlen allerdings auch einen kleinen positiven Trend - denn in einer zunehmenden Zahl der Fälle (inzwischen gut 40 Prozent) blieb es bei Einbruchsversuchen. "Die Täter müssen es viel öfter versuchen, ehe sie in ein Haus hineinkommen", sagt er. Das zeige, dass die Prävention greife und viele Menschen ihre Häuser und Wohnungen inzwischen besser schützen. So erkläre sich die größere Zahl an Fällen und auch die gesunkene Aufklärungsquote: "Bei Versuchen gibt es oft natürlich keine Spurenlage und damit keine Ermittlungsansätze."

Bei den Wohnungseinbrüchen ist Lohbrügge im Bezirk Bergedorf trauriger Spitzenreiter: 131 Fälle wurden hier erfasst, gefolgt von Bergedorf (106) und Neuallermöhe (85). Die Vier- und Marschlande sind selten Ziel von Einbrechern, "dort fallen Fremde einfach schnell auf", weiß Kripo-Chef Jörg Nowostawski.

Auch bei den Körperverletzungen sind Bergedorf, Lohbrügge und Neuallermöhe weit vorn, gefolgt jedoch von Billwerder (59) mit seinem Gefängnis und Kirchwerder (50). Beliebt bei Autodieben ist hingegen vorwiegend der Stadtteil Bergedorf mit seinem Villengebiet (39 Autodiebstähle), gefolgt von Lohbrügge (37) und Neuallermöhe (25). Insgesamt stieg die Zahl der Autodiebstähle 2014 um 14,5 Prozent an.

Raubdelikte wurden 2014 am häufigsten in Bergedorf (53) und Lohbrügge (41) erfasst. In Neuallermöhe waren es 15 Fälle. Nur ein kleinerer Teil dieser Raube ereignete sich auf öffentlichen Straßen und Plätzen - insgesamt 62 Taten. Gegenüber 2013 ist das ein Rückgang um 16,2 Prozent.

Kaum auffällig ist in der gesamten Kriminalitätslage des Bezirks das Umfeld von Flüchtlingsheimen, sagt Jörg Nowostawski: "In den Anlagen kommt es schon mal zu Reibereien", stellt er fest. Insgesamt aber seien das "keine Brennpunkte".