Kripostatistik: Straftaten im Bezirk Bergedorf um ein Prozent gestiegen

Immer mehr Fahrrad- und Taschendiebstähle, aber auch eine höhere Zahl an Körperverletzungen verhageln Bergedorfs Polizei die Statistik: Die Zahl der erfassten Straftaten ist 2014 gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen, kletterte von 12 080 auf 12 208 Fälle (+1 Prozent). Auch hamburgweit gab es laut der gestern vorgestellten Kriminalitätsstatistik einen Anstieg, der jedoch etwas geringfügiger ausfiel (+0,8 Prozent).

"Unsere Zahlen ähneln den Hamburgern - allerdings hat Bergedorf oft eine höhere Aufklärungsquote", stellt Bergedorfs Polizeichef Karsten Schwarz fest. Das gilt nicht nur für die Gesamtzahl aller Straftaten (47,2 % Aufklärung gegenüber 43,9 % hamburgweit), sondern auch für Deliktfelder wie Raub oder Körperverletzung. Tüchtige Kollegen und eine gute Zusammenarbeit aller Abteilungen seien ein Grund dafür, sagt er - aber auch die Tatsache, dass Bergedorf ein eher geschlossener Kosmos ist: "Hier kennt man eben seine Pappenheimer."

Doch die vergleichsweise gute Quote kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anstieg in einigen Deliktsbereichen deutlich ist. So gab es 31 Prozent mehr gefährliche und schwere Körperverletzungen (von 271 auf 356 Taten), 16 Prozent mehr Fahrraddiebstähle (von 793 auf 923 Fälle) und 16 Prozent mehr Taschendiebstähle (von 572 auf 664 Fälle). Der zunehmende Fahrradklau macht die Ermittler ein wenig ratlos: Obwohl Zivilfahnder einige Täter festnehmen konnten, steigt die Zahl, die 2013 gesunken war, wieder. "Fahrräder sind ein Stück Währung geworden", stellt Bergedorfs Kripochef Jörg Nowostawski fest. Seit der Diebstahl von Autoradios nicht mehr lohne, seien Räder ein noch beliebteres Diebesgut.

Zivilfahnder werden das weiter im Auge behalten - ebenso wie die zunehmende Zahl an Taschendieben, die vor allem in den Menschenmengen der City unterwegs sind. Zwar sind erfahrungsgemäß einige der Taten keine tatsächlichen Diebstähle, sondern unbemerkte Verluste oder auch Versicherungstricksereien - doch die Polizei nimmt die Zunahme ernst. Hamburg plane "Maßnahmen" gegen diese Art von Diebstahl, sagt Jörg Nowostawski.

Andere Delikte entziehen sich weitgehend der Kontrolle, wie etwa die Körperverletzungen. Hier spielen sich die Taten überwiegend im privaten Bereich ab - oder etwa vor Kneipen und Bars. "Bergedorf ist kein Pflaster, wo man sich fürchten muss", beruhigt Polizeichef Karsten Schwarz.

Tatsächlich gibt es auch Deliktfelder, bei denen die Zahl der Fälle gesunken oder gleich geblieben ist. So trotzt Bergedorf dem Hamburger Trend zunehmender Wohnungseinbrüche: Die Zahl blieb hier gegenüber 2013 mit 384 Fällen exakt gleich.