Bergedorf (upb). Der sorgenvolle Blick auf den Wetterbericht gehört zum Job des Astrophysikers.

Für die partielle Sonnenfinsternis am Freitagvormittag gilt das auf der Sternwarte natürlich besonders. Für den Fall eines bedeckten Himmels zwischen 9 und 12 Uhr haben die Fortscher mit dem Freundeskreis, den Amateurastronomen und dem Besucherzentrum einige Attraktionen vorbereitet, die auch ohne freien Himmel Spannung versprechen.

Dazu gehört das Vortragsprogramm, das um 9 Uhr beginnt und im Halbstundentakt mit verschiedenen Aspekten der Sonnenfinsternis, des Weltraumwetters und Sternwarten-Expeditionen befasst. Ferner gibt es Ausstellungen und Führungen zu den Teleskopen, zudem wird im Park eine vier Meter große Sonnengang-Uhr aufgebaut. Sie zeigt, wo die Sonne genau steht, welchen Weg sie nehmen wird, und regt dazu an, sich über ihre Wirkung auf die Natur Gedanken zu machen.

Vom freien Blick auf die Sonne hängt auch der Erfolg eines Forschungsprojekts des Bergedorfer Observatoriums ab. Ein Team um Prof. Dr. Günter Wiedemann will den über die Sonne wandernden Mond als eine riesige Blende nutzen, um die Beschaffenheit des leuchtenden Riesen und seines Lichts zu analysieren. Die Ergebnisse dienen einem der Spezialgebiete der Sternwarte: der Suche nach Planeten, die der Erde gleichen.

Wer die Sonnenfinsternis nicht nur partiell, sondern total erleben will, muss schnell noch einen Flug auf die Färöer-Inseln im Nordatlantik buchen. Neben dem norwegischen Spitzbergen sind sie die einzigen Landflächen, die im 463 Kilometer breiten Korridor der totalen Finsternis liegen. Die 19 000 Einwohner große Färöer-Hauptstadt Tórshavn liegt von 9.40 Uhr an zwei Minuten im Dunklen.

Schon kurz vor der Finsternis ist der Sternenhimmel zu erahnen - zumindest seine hellsten Punkte. Sehr gut sichtbar soll die Venus sein.