Arbeitskreis: Nur zwei Großveranstaltungen 2015 - Kritik an fehlender Werbung

Mitten im Herzen Bergedorfs, umringt von Bahnhof, CCB und weiteren Geschäften liegt er da: der Bergedorfer Bahnhofsvorplatz. Vor drei Jahren für 1,5 Millionen Euro hergerichtet, gilt er als Vorzeigeplatz des Bezirks, prädestiniert für Festivitäten und andere Veranstaltungen. Doch dieses Potenzial wird auch in diesem Jahr ungenutzt bleiben.

Obwohl auf der Fläche jährlich fünf Großveranstaltungen erlaubt wären, sind für 2015 nur zwei beantragt und jüngst vom Hauptausschuss genehmigt worden: der Kindertag am 26. Juni sowie das Weinfest vom 30. Juli bis 2. August. Regelmäßig darf darüber hinaus nur der Biomarkt donnerstags von 11 bis 19 Uhr seine Stände öffnen. Ein Verkaufspavillon der Systemgastronomie "binkies Coffee Company" wurde aufgrund seiner kommerziellen und stationären Ader abgelehnt.

Zwei Veranstaltungen und ein Biomarkt: Das ist das Ergebnis aus einem Jahr Planung im Bezirk. Anfang 2014 war extra ein Arbeitskreis mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaftsverband (WSB), CCB, Marktkauf-Center sowie BID Sachsentor und Alte Holstenstraße eingerichtet worden, um die Nutzung des Bahnhofsvorplatzes abzustecken, zu gestalten.

Zu wenig, wie die CDU findet. "Das, was jetzt an Veranstaltungen geplant ist, ist ziemlich mau", betont Fraktionsgeschäftsführer Kai-Uwe Inselmann. Fünf Veranstaltungen müssten es mindestens sein, um den Platz zu beleben. Und selbst die SPD, die sich immer gegen Veranstaltungen insbesondere kommerzieller Art gestemmt hatte, ist enttäuscht. "Wir hätten schon mit mehr Bewerbern gerechnet", sagt Werner Omniczynski.

Das Problem ist offensichtlich: Es mangelt an Ideen und an ihrer Umsetzung. Hatte es 2013 noch kulturelle Höhepunkte wie die Reihe "Theaterposten" gegeben, bewarb sich dieses Jahr bislang kein einziger Kulturschaffender für die Bespielung des Platzes. Da es eine Öffnungsklausel für den Veranstaltungskalender gibt, können sich Interessenten aber noch melden.

Inselmann bezweifelt allerdings, dass es dazu kommen wird: "Es wird ja gar nicht kommuniziert, dass wir in Bergedorf diese tolle Fläche haben." Vielleicht könne sich der WSB um die Werbung kümmern, schlägt er vor. WSB-Geschäftsführer Marc Wilken winkt jedoch ab: "Wir sehen uns nicht in der Rolle, den Platz zu promoten." Mehr Veranstaltungen sollten es seiner Meinung nach auch nicht werden. Das gehe zulasten der Kundenfrequenz der Einzelhandelsstandorte.