Bergedorf (sr). Die Bürgerinitiative gegen Windkraft protestierte gestern zur Eröffnung vor dem Energie-Campus am Schleusengraben.

Ziel ihres Unmuts war allerdings nicht das neue Technologiezentrum, sondern die knapp einen Kilometer entfernt, südlich der A 25 geplanten 180 Meter hohen Windkrafträder. "Hirnrissig und weltfremd" finden die Protestler die fünf Riesen, die ihre Naturlandschaft zerstörten, nur damit die Wissenschaftler sie direkt beforschen können.

Alle Gäste der Einweihung mussten durch ihr Spalier mit zahlreichen Transparenten. Die Botschaft: Sie seien nicht gegen Windkraft, begrüßten die umweltfreundliche Energieform sogar. Aber nicht mit Höhen von über 100 Metern in der Nähe von Wohngebieten. "Die Bergedorfer Sternwarte wertet Daten aus Südamerika aus", so Dr. Dieter Jonsson von der Bürgerinitiative. "Da sollte es doch keine Schwierigkeiten machen, wenn Windriesen etwa im Hamburger Hafen stehen und dort von Bergedorf aus beforscht werden."

Ihrem Protest versuchten die knapp 20 Teilnehmer durch einen gecharterten Hubschrauber zu unterstreichen. In Höhe der geplanten Windräder schwebte er in Sichtweite des Energie-Campus über dem zukünftigen Baugelände, um die enorme Höhe von 180 Metern zu verdeutlichen. Viel Wirkung entfaltete die Aktion allerdings nicht: Der Punkt am Himmel war dann doch zu weit weg von der Einweihungsfeier.