Bergedorf (stri). Der Vater war ein leidenschaftlicher Segler und eröffnete im Jahr 1959 an der Wentorfer Straße die “Apotheke am Rathaus“.

"Und später habe ich das Spendenschiffchen von ihm geerbt", erzählt Apotheker Christian Kniesberg, der die Dose seitlich vom Tresen positionierte. Wer hier "stimmt so" sagt oder das kostenlose Blutdruckmessen nutzt, wirft schon mal ein oder zwei Euro hinein. "Aber es ist eher weniger geworden, vielleicht sind es höchstens 20 bis 40 Euro im Jahr."

Das Geld überweist Kniesberg neuerdings an die DGzRS, "bis 2012 kamen immer noch Ehrenamtliche vorbei, die bei uns im Hinterzimmer gezählt haben. Nun bekamen wir den Schlüssel für die Dose", sagt Kniesberg, der die "gute Arbeit der Seenotretter auf Nord- und Ostsee" lobt - und sich freut, wenn ihm der Jahresbericht und ein Kalender geschickt werden.

Doch nicht alle Sammelschiffchen sind noch "in Fahrt". Es lohne sich doch kaum noch, sagt Heike Roeschen, Betreiberin vom "Sander Treff" an der Lohbrügger Landstraße. Sie hat das Spendenschiffchen vor Monaten abgebaut - auch, weil es immer auf dem Tresen störte.

"Früher kamen zwei- bis dreimal jährlich Leute, die das Geld abholten, aber höchstens acht Euro waren drin", sagt Roeschen, die keine Lust dazu hat, jetzt selbst das Geld zu zählen und zu überweisen. Zudem mag sie nicht auf die Dose aufpassen: "Die kann genauso schnell geklaut werden wie unsere Fußballpokale."

Nicht zuletzt stören die vielen Spende-Anfragen, sagt die Wirtin, die schon Sport-Kegler, Feuerwehrleute und an Multiple-Sklerose-Erkrankte unterstützt: "Aber ich bin konsequent. Denn mit dem Schiffchen habe ich auch die Spendendose der DLRG abgebaut, da hat sich selten jemand drum gekümmert."