Internetvertrag: Aktions-Bonus ließ Wochen auf sich warten

In der Bilanz der Verbraucherzentralen stehen Beschwerden über Telefonanbieter nach wie vor an der Spitze. Auch "bz"-Kollege Thomas Heyen kann ein Lied davon singen. Er musste wochenlang auf sein versprochenes Vodafone-Tablet warten. Am 23. Mai war Heyen auf ein attraktives Aktionsangebot beim Vodafone-Shop im Sachsentor gestoßen. Dort gab es eine mobilfunk-basierte Internet-Flatrate für 29,99 Euro im Monat. Bei einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten bekam man ein hochwertiges Tablet der Marke Samsung als Geschenk obendrauf.

"Ein tolles Angebot", sagt Thomas Heyen. "Denn allein das Tablet kostet im Laden sonst 449 Euro." Er freute sich, gerade noch am letzten Tag des Aktionszeitraums zugeschlagen zu haben. Doch die erste Enttäuschung folgte schon wenige Sekunden nach Vertragsabschluss: "Ich konnte das Gerät nicht gleich mitnehmen, sondern sollte es in der folgenden Woche per Post bekommen." Das wäre ja noch zu verschmerzen gewesen. Nur: Das Tablet kam nicht. Nicht in der nächsten Woche, nicht in der übernächsten und auch nicht in der darauffolgenden. Da war der Urlaub längst vorbei. "Das einzige, was dann klappte, war die Abbuchung der ersten 29,99 Euro Monatsrate mit der Telefonrechnung", schildert Heyen sauer. "Dabei konnte ich von der bezahlten Leistung ohne Tablet keinen Gebrauch machen."

Fortan ging er mindestens einmal wöchentlich in das Vodafone-Geschäft, um sich zu beschweren. Und musste jedes Mal feststellen, dass sein Problem dort vom letzten Mal überhaupt nicht bekannt war, sondern stets als Erstreklamation per E-Mail an die Zentrale erledigt, aber nicht bearbeitet und schon gar nicht gelöst wurde. Erst nach einem Anruf beim Leiter der Vodafone-Pressestelle in Düsseldorf ("Was ist denn da bei Ihnen los?") ging es ganz schnell: Am selben Tag erhielt Heyen eine E-Mail, er könne sein Tablet im Vodafone-Shop im CCB abholen.

Vodafone Düsseldorf schiebt den Schwarzen Peter jetzt dem Shop im Sachsentor zu: "Die haben da zwei Aktionen verwechselt." Dagegen wehrt sich Filialleiter Nemanja Girbic: "Die haben sich geweigert, das Gerät zu schicken, und meinten, der Aktionszeitraum sei schon abgelaufen. Stimmte aber nicht."

Heyen freut sich nun über sein Tablet, aber es bleibt ein hässlicher Beigeschmack: "Was wird aus den Vodafone-Kunden, die in so einem Fall nicht die Presse anrufen?"