Bergedorfer Tor Neubau in Startlöchern

Im "Bergedorfer Tor" an der Kreuzung Bergedorfer Straße/Weidenbaumsweg sollen nach Plänen der Hanseatischen Real Estate Finanz Holding AG (hrefh) unter anderem knapp 100 Wohnungen und ein Altenpflegeheim mit 130 bis 140 Plätzen entstehen. Außerdem sind auf dem heutigen Post-Gelände ein Ärztehaus, Büros, Gastronomie sowie die neue Zentrale für die Baugenossenschaft Bergedorf-Bille geplant. Zwar halten sich Planer und Investoren mit Details noch zurück, doch wachsen Chancen, dass Anfang 2015 mit den Arbeiten begonnen werden kann.

So ist inzwischen sicher, dass die Post ihren angestammten Standort aufgibt. Nach Informationen der Redaktion zeichnet sich eine Lösung für die Verlegung der "Hauptpost" und des Zustellstützpunktes ab. Für beides wäre Platz südlich der Stuhlrohrstraße, wo Grundeigentümer Richard Herrling gerade dabei ist, Bergedorfs größtes Neubaugebiet zu konzipieren. Die Post könnte in die laufenden Planungen integriert werden, bestätigt der Reitbroker, "derzeit laufen Gespräche".

Vom Tisch scheinen dagegen Überlegungen, neben der Herrling-Fläche die Post neu zu bauen. Hamburg Wasser gehören dort knapp 6000 Quadratmeter: Seit der stadteigene Versorger seine Preisforderungen um eine fast siebenstellige Summe nahezu verdoppelt haben soll, werden dieser Idee kaum mehr Realisierungschancen eingeräumt.

Die Stuhlrohrlösung würde es ermöglichen, Kundenpost und Zustellstützpunkt an einem Standort zu erhalten. Andernfalls wäre der Ärger vieler Postfachbesitzer groß. "Nach einigem Hin und Her ist jetzt klar, dass die Fächer zum Zustellstützpunkt gehören", sagt Projektentwickler Karl-Friedrich Konietzky. Nach Besuch des Postfaches kurz Briefmarken kaufen oder Postbank-Dienste in Anspruch nehmen kann nur funktionieren, wenn auch künftig alles an einem Platz zusammen bleibt.

Die Planungen für das "Bergedorfer Tor" hängen wesentlich an den künftigen Poststandorten. Ohne dass Postbank beziehungsweise DHL und Post AG diesen zustimmen und die Planungen dann umgesetzt werden, würde das "Bergedorfer Tor" weiter auf der Stelle treten - mit unabsehbaren Folgen für das 75-Millionen-Euro-Projekt.

"Wir hatten für die Klärung dieser Fragen das Jahresende angesetzt, möglicherweise werden wir deutlich früher fertig", sagt Konietzky. Ein Briefzustellstützpunkt - der Flächenbedarf wird inzwischen auf 2500 Quadratmeter plus Platz für 40 bis 50 große Stellplätze für Zustellerfahrzeuge geschätzt - lasse sich in sechs bis sieben Monaten realisieren. "Läuft alles glatt, könnten wir mit den Abbrucharbeiten im Frühjahr 2015 beginnen, wir rechnen mit 18 Monaten Bauzeit für das Bergedorfer Tor", so Konietzky.

"Wir wären froh, erhielten wir Klarheit, dass die Postverlagerung funktioniert", sagt Bezirksamtsleiter Arne Dornquast. Bis zur vertraglich gesicherten Regelung halte der Bezirk "die Pausentaste gedrückt", werde das Planverfahren nicht vorangetrieben.