Friedlich: Trotz der Massen wenig Gewalt - Musik auf fünf Bühnen

Die Bergedorfer und ihre Gäste haben am Wochenende ein rauschendes Fest gefeiert. Mehr als 300 000 Besucher kamen nach Schätzungen von Polizei und Bezirksamt an drei Tagen zum 17. Bergedorfer Stadtfest in die Innenstadt, wo von Freitag bis gestern Abend dichtes Gedränge herrschte. Veranstalter Thomas Kock spricht gar von 400 000 Gästen aus ganz Hamburg und der Umgebung - ein Rekord beim Bergedorfer Stadtfest.

Selbst an entlegenen Stellen und Bühnen drängten sich die Besucher. Die Kindermeile mit Hüpfburgen, Bällebädern, zwei kleinen Eisenbahnen und Karussells befand sich dieses Jahr zum ersten Mal nicht am Serrahn, sondern am Kaiser-Wilhelm-Platz. Tausende Kleine und Große spielten dort begeistert oder schleckten Zuckerwatte und andere Süßigkeiten. "Das war wirklich eine tolle Idee, dass Kinderfest hier zu machen. Es ist viel mehr Platz als am Hafen", sagte Dorothea Schweitzer (43) aus Wandsbek. Sie und Sohn Moritz (7) waren längst nicht die einzigen aus einem anderen Stadtteil. Bergedorfs Stadtfest ist zu einem beliebten Ausflugsziel in Hamburg geworden.

Auf fünf Bühnen musizierten von Freitag bis Sonntag über 70 Künstler, Gruppen und Kapellen. Dass die Auftritte nicht immer punktgenau laut Zeitplan, sondern schon mal eine Stunde später begannen, nahmen die Besucher gern in Kauf. Es gab ja so viel zu sehen und zu erleben. . .

Zum traditionellen Fest der Nationen waren Spielmannszüge aus über zehn Nationen angereist. Und wie auch in den vergangenen Jahren gab es jede Menge Gegrilltes und Gebackenes, Limonade, Bowle, Bier und Wein. Da Alkohol in Strömen floss, gab es laut Polizei jeweils gegen Abend eine Reihe von Betrunkenen und auch "diverse Hauereien". Die Lage wurde aber als "durchschnittlich gut" beschrieben, da es bis auf zwei Raubdelikte keine weiteren ernsthaften Vorfälle gab (siehe Seite 15).

Attraktion unter den Fahrgeschäften war das 55 Meter hohe Karussell "Sky Dance" auf dem Bahnhofsvorplatz.