Themen: Jugendbanden vom Jungfernstieg +++ Drohen wirklich Fahrverbote? +++ Mutige  Frau  statt  Hindenburg +++ Streit bei Hagenbeck

Man sieht, wohin das führt

15. April: „Die brutalen Jugendbanden vom Jungfernstieg. Neue Stufe der Kriminalität: Nach Gewaltdelikten steigen Hamburger Jugendliche in den Drogenhandel ein

Ich kann nicht verstehen, dass unser Staat da nicht endlich entschieden etwas gegen unternimmt. Jugendbanden, die so agieren, müssten umgehend verhaftet und abgeschoben werden. Aber bei uns werden nur die Personalien aufgenommen, und dann wird fröhlich so weiter gemacht. Wenn diese Straftäter das in ihren Ländern machen würden, hätten sie mit ganz anderen Strafen zu rechnen. Man sieht doch auch an vielen Städten bei uns, wohin das führt, wenn man diesen Leuten, die eigentlich hierhergekommen sind, damit es ihnen mal besser geht, so weiter machen können und neue Clans entstehen. Schon Helmut Schmidt hat 1962 gesagt, wir brauchen Fremdarbeiter, aber nicht aus fremden Kulturen und leider hat er mal wieder Recht gehabt.

Gitta Uther, Seevetal

Dilettantisch

16. April: „Olaf Scholz trifft Xi Jinping – und will Klartext reden

Einen Bundeskanzler, der im Vorwege der Presse verkündet, dass er einem mächtigen Mann auf die Füße treten will, hatten die Deutschen auch noch nie. Wie dilettantisch soll es denn noch werden?

Andreas Kaluzny

Schlag für arbeitenden Bevölkerung

13. April: „Drohen wirklich Fahrverbote? Volker Wissing fordert Reform des Klimaschutzgesetzes mit Nachdruck – und stößt auf Kritik“

Wenn tatsächlich das von Verkehrsminister Wissing angeregte Sonntags-Fahrverbot verwirklicht werden sollte, wäre das ein Schlag ins Gesicht der arbeitenden Bevölkerung (dank Bürgergeld scheinen es ja nicht mehr allzu viele zu sein), die einfach nur mal ein Wochenende im Grünen oder am Meer verbringen möchte. Mit solchen Maßnahmen kann Deutschland nicht das Weltklima retten. Sinnvoller wäre ein Verbot des sogenannten Motorsports wie Formel 1 etc.

Michael Liedtke

Wissing hat keine Ideen

Langsam wird klar, welche Bedeutung die periodischen Wochenendsperrungen von A7 und Elbtunnel haben: Volker Wissing übt das Fahrverbot per Autobahn-Sperrung. Da er sonst keine Ideen zur gesetzlich vorgegebenen CO₂-Senkung hat, versucht er alle Autofahrer zu erpressen: Entweder die gesetzliche Grundlage zum Klimaschutz wird geändert, oder... Leider hat dieser Minister sonst auch keine Idee für seine Amtsführung. Die Autobahn-Infrastruktur verfällt zusehends, der Anreiz zum Umstieg auf ÖPNV wird verschlafen, die Vorschläge seiner Ministerkollegen auf Länderebene werden negiert. Es sind keine Anstrengungen irgendwelcher Art zur CO₂-Reduzierung im Verkehrsbereich zu erkennen, ganz zu schweigen von Geschwindigkeitsreduzierung. Stattdessen die recht kindliche, bockige Art, entweder ihr erlasst alle Beschränkungen oder... Null-Performer sollten eigentlich als Minister zurücktreten.

Hans Peter Schmitt, Hamburg

Gefährlicher Zeitgeist

12. April: „Mutige Frau statt Hindenburg. Straße soll umbenannt werden. Grüne und SPD schlagen Widerstandskämpferin vor“

Welch gefährlicher Zeitgeist scheint momentan en vogue, der versucht, die Geschichte Deutschlands, unser aller Vergangenheit, zu glätten, indem aus heutiger Sicht diskussionswürdige Ereignisse, Personen und Zusammenhänge systematisch ausgeblendet werden. Straßennamen, Denkmäler etc., die nicht mehr opportun erscheinen, werden einfach aus dem öffentlichen Raum verbannt. An welchen Punkten soll dann aber zukünftig noch eine Auseinandersetzung mit unserer Geschichte stattfinden, wenn diese für zukünftige Generationen nicht mehr in ihrem Ursprung erkennbar sind. Ist nicht die Intention von Umbenennen oder Entfernen der gleiche Pathos, der ursprünglichen Namensgebung, nur aus der heutigen, komfortablen Situation der rückwärtigen Betrachtung, die es scheinbar so einfach macht, Gut und Böse deutlich zu trennen. Welchen Eindruck sollen unsere Kinder und Kindeskinder von der Vergangenheit bekommen, die nun gar nicht mehr, dem damaligen Zeitgeist entsprechend, auf Namen von hehren Militaristen, sondern ausschließlich von ausgezeichneten Patrioten beim Durchqueren der Stadt stoßen? Auf alle Fälle kein vollständiges Bild. Es gehört beides zur Wahrheit der Vergangenheit. Und nur mit dem Gesamtbild der Geschichte, ist eine Aufarbeitung dieser, für uns unvoreingenommen möglich. So bietet es sich doch geradezu an, die Personen, die aus heutiger Sicht noch nicht ausreichend historisch gewürdigt erscheinen, mit einem Straßennamen einer neu entstandenen Straße, oder der nach ihr getätigten Benennung eines neu entstandenen Platzes, zu ehren, um ihre Bedeutung in der Geschichte aufzuzeigen. Aber nicht, sie einfach als Feigenblatt der Geschichtsverfälschung zu benutzen und damit eigentlich zu instrumentalisieren. Sonst würde ich auch eine Umbenennung der Freien und Hansestadt Hamburg empfehlen, denn Burg heißt nichts anderes als befestigter Wohn- und Verteidigungsbau mittelalterlicher Feudalherren. Und wer will sich mit diesem Milieu heute schon gerne identifizieren?! Oder sich zu den hanseatischen Pfeffersäcken zählen lassen?!

Torsten Tilly, Leezen

Zuwenig Schnelllader

12. April: „Warum in Hamburg so viele Schnellladesäulen streiken. Aktuell gibt es nur sehr wenige städtische Anlagen,
die Elektroautos in kurzer Zeit „volltanken“ können“

Das Problem ist, dass es überhaupt so wenige davon gibt: 16 von 784 Ladesäulen sind laut Grafik Schnelllader. Grundsätzlich finde ich auch nicht gut, dass die Ladestationen als Einzelstandpunkte über die Stadt verteilt sind und man sie mithilfe einer App suchen und hoffen muss, dass die Anzeige, der Ladepunkt sei frei (auch noch, wenn ich ankomme?), korrekt ist. Ich fände es besser, für Ladesäulen gäbe es große Tankstellen mit mindestens 20 Lademöglichkeiten, einem Aufenthaltsraum, da selbst Schnellladen mindestens 20 Minuten dauert, bei den anderen deutlich mehr, einem WC, und einem Imbiss oder ähnlichem, dass die Wartezeit, besonders im Winter, im Warmen verbracht werden kann, vielleicht mit einem Café oder einer Kleinigkeit zu Essen. Dazu ganz wichtig: wie jetzt beim Benzin und Diesel gehört weithin sichtbar eine Preisanzeige, was der Strom kostet.

Andreas Plümple

Schädliche Außenwirkung

15. April: „Neue Runde im Streit bei Hagenbeck. Streikende Mitarbeiter sollen „schikaniert“ worden sein. Betriebsrat und Geschäftsführer widersprechen einander“

Die Geschäftsführung bei Hagenbeck, die kontinuierlich mit ihren Beschäftigten im Clinch liegt, tut sich damit keinen Gefallen. Zum einen wird das Betriebsklima immer mehr vergiftet und die Fronten verhärten sich in einem Ausmaß, dass einem die Vorstellungskraft fehlt, wie die Auseinandersetzungen befriedet werden können. Nicht minder schädlich für das Unternehmen ist die Außenwirkung, die von den Streitigkeiten ausgeht. Hagenbeck ist laut eigener Aussage auf Spendengelder angewiesen, weil das Unternehmen, zumindest für die Betriebskosten, keinerlei öffentliche Mittel erhält. Doch wer spendet noch einem Unternehmen, das nicht unerhebliche Gelder für die rechtlichen Auseinandersetzungen zum Fenster hinausschmeißt – Geld, das an anderer Stelle dringend gebraucht würde? Ich habe mich jedenfalls in diesem Punkt bereits abgewandt und es ist davon auszugehen, dass immer mehr Tierparkliebhaber ihre Spendenbereitschaft minimieren oder sogar ganz einstellen. Dirk Albrecht sollte hierüber einmal nachdenken, bevor er den nächsten Streit vom Zaun bricht. Die Tierparkbesucher, Gönner und Betriebsangestellten und nicht zuletzt die Tiere würden es ihm danken

Karin und Günter Dorigoni, Hamburg

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