Hamburg. Bei der Fahndung nach Straftätern auf künstliche Intelligenz zu verzichten ist laut Gewerkschaft der Polizei „nicht zu vermitteln“.

Nach der vergleichsweise ruhigen, aber für die Polizei arbeitsreichen Silvesternacht in Hamburg fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) künftig den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) bei der Fahndung nach Verdächtigen. „Es ist nicht mehr zu vermitteln, warum wir massenhaft Kräfte zum Schutz von Veranstaltungen einsetzen müssen, aber auf die Chancen der KI bei der Fahndung nach bekannten Straftätern und Gefährdern verzichten“, erklärte am Dienstag der stellvertretende Landesvorsitzende der GdP, Lars Osburg.

GdP fordert, gewalttätige Gruppen mittels KI schneller zu identifizieren

Die Gewerkschaft sprach von einer Trendumkehr bei den Silvesterereignissen, die aber vor allem auf die starke Polizeipräsenz zurückzuführen sei. Der Bundesvorsitzende der GdP, Jochen Kopelke, sagte in einer Pressemitteilung: „Wir brauchen einen effektiveren Umgang mit Gruppengewalt. Ziel muss es sein, einzelne Täter in größeren Gruppen – auch mithilfe moderner Technik – schneller zu identifizieren.“

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Die Hamburger Polizei hatte in der Silvesternacht drei Personen festgenommen, zwei wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und eine wegen Landfriedensbruchs. Sie seien inzwischen wieder auf freiem Fuß, ebenso wie 19 in Gewahrsam genommene Personen, sagte eine Polizeisprecherin. Nach einer vorläufigen Bilanz leitete die Polizei rund 120 Straf- und 25 Ordnungswidrigkeitenverfahren ein.