Neumünster. Bundespolizei stoppt den Zug in Neumünster. Beamte nehmen den Mann fest. Messer mit zehn Zentimeter langer Klinge sichergestellt.

Ein Mann soll am Dienstagnachmittag in einem Zug von Kopenhagen nach Hamburg Fahrgäste mit einem Messer bedroht haben. Nach entsprechenden Notrufen aus dem Zug stoppte die Bundespolizei den Zug außerplanmäßig im Bahnhof von Neumünster und nahm den Mann fest. Verletzt wurde niemand, wie ein Sprecher der Bundespolizei berichtete.

Bei der Festnahme des Mannes, der sich in einer Zugtoilette eingeschlossen hatte, sei ein Messer mit einer Klingenlänge von mehr als zehn Zentimetern sichergestellt worden, hieß es. Der Vorfall sei zum Glück „glimpflich ausgegangen“. Lediglich ein Fahrgast musste danach auf dem Bahnsteig seelsorgerisch betreut werden. Zuvor hatten „sh:z“ und „Kieler Nachrichten“ berichtet.

Mann bedroht Reisende im Zug nach Hamburg mit Messer

Reisende im EC 395, der die dänischen Hauptstadt und Hamburg verbindet, hatten sich am Nachmittag gegen 15.15 Uhr mit Notrufen bei Bundes- und Landespolizei gemeldet und berichtet, ein Mann bedrohe Fahrgäste. „Es wurde ein außerplanmäßiger Halt im Bahnhof Neumünster angeordnet und diverse Streifenwagen von Landes- und Bundespolizei zum Bahnhof entsandt“, so die Polizei. Der Zug sei noch für einige Zeit am Bahnsteig geblieben, da Bundespolizisten Zeugen zum Sachverhalt befragten. Zudem wurde das Zugpersonal ausgewechselt.

Erinnerungen an Brokstedt: Mann bedroht Reisende im Zug mit Messer

Der Vorfall ließ bei vielen Reisenden und auch der bei der Polizei Erinnerungen an den tödlichen Messerangriff in einem Zug bei Brokstedt wach werden. „Wenn ich Messer im Zug höre, gehen bei mir alle Alarmglocken an“, sagte der Polizeisprecher. Am 25. Januar dieses Jahres hatte ein Mann in einer Regionalbahn zwischen Kiel und Hamburg – kurz nach der Abfahrt des Zuges von der Haltestelle in Neumünster – mit einem Messer Passagiere attackiert und zwei Menschen getötet. Fünf weitere wurden verletzt.

Der Täter Ibrahim A. wurde festgenommen. Am 7. Juli hat vor dem Landgericht Itzehoe der Prozess gegen Ibrahim A. begonnen. Er ist wegen zweifachen Mordes und wegen versuchten Mordes in vier Fällen angeklagt.