Hamburg. Bei Versteigerungen des Fundbüros gab es vergangenes Jahr besonders viel Geld für die Stadt. Was Hamburger am häufigsten verlieren.

Das Hamburger Fundbüro hat beim Verkauf von nicht abgeholten Fundsachen im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz gemacht. „Wir haben bei den Versteigerungen online und in Präsenz knapp 300.000 Euro eingenommen. Das ist etwas mehr als 2021 und damit ein Rekord“, sagte der stellvertretende Leiter, Richard Emmel. Allein online seien rund 1400 Einzelauktionen gestartet worden.

In der Regel sind auf diesem Weg Fahrräder gefragt. Aber auch ausgesuchte Sachen wie wertvoller Schmuck werden so versteigert. „Einmal hatten wir ein Gucci-Handgelenksband noch mit Kassenzettel für 220 Euro. Das ist innerhalb der Halbjahresfrist nicht abgeholt worden und wir haben es über die Online-Versteigerung sogar für 260 Euro verkauft.“

Fundbüro Hamburg: Rekordumsatz durch Online-Auktionen

Über das gesamte Jahr sind beim Zentralen Fundbüro rund 41.500 Fundsachen abgeben worden. In der Regel bringen Polizisten und Hochbahnmitarbeiter die meisten verlorenen Sachen. Etwa 22 Prozent davon finden wieder ihren Weg zurück zum Besitzer. „Am meisten werden dabei seit Jahren Schlüssel, Handys und Portemonnaies verloren“, sagte Emmel weiter. Das Hamburger Fundbüro gilt als eines der größten in Deutschland.

Seit Sommer gibt es dabei einen neuen Service – die Online-Verlustmeldung. „Das Angebot wird sehr gut angenommen. Seit Jahresbeginn haben wir mehr als 11.000 Verlustmeldungen registriert. Dem stehen etwa 13.000 Fundmeldungen gegenüber.“ Leider passe nicht zu jeder Verlustmeldung auch eine der von den elf Mitarbeitern erstellten Fundmeldungen. Das liege auch daran, dass die in den S-Bahnen gefundenen Dinge nicht im Fundbüro der Stadt, sondern in dem der Deutschen Bahn landen.

Fundsachen im Wert von unter zehn Euro werden nicht erfasst

Seit der Einführung dieses Services habe sich die Qualität der Such- und Verlustmeldungen deutlich erhöht. „Je besser die Verlustmeldung beschrieben ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass wir sie zu einer Fundmeldung paaren können.“ Der Eingabe im Internet folgen automatisierte Such-Prozesse und Informationsmails an die Kunden.

Neu ist auch, dass Fundsachen mit einem Wert von unter zehn Euro erst gar nicht erfasst werden. „Ein normaler Regenschirm von einer Drogeriekette wird bei einer Verwahrgebühr von mindestens sechs Euro in der Regel ohnehin nicht abgeholt“, sagte Emmel. Die vergangenen Jahre hätten zudem gezeigt, dass etwa 95 Prozent dieser Fundgegenstände gar nicht abgeholt würden.

Zuletzt hatte der Hamburger Frühlingsdom viel Verlorenes ins Fundbüro gespült. „In der Dom-Zeit haben wir wirklich viel bekommen. Und es war ja auch noch Marathon. Nun sind wir schon gespannt, was der Hafensommer bringt.“